Vor dem Darmstadtium, in dem die Autodesk University Darmstadt stattfand, stand in diesem Jahr der FabBus der FH Aachen. Der Bus – ein alter Stadtbus aus Berlin, wurde zu einem mobilen Schulungszentrum für 3D-Druck umgebaut. Das innovative Konzept bietet Informationen von der Erstellung von 3D-Modellen bis zum fertigen 3D-Druckteil.
In zwei Jahren Arbeit baute das GoetheLab for Additive Manufacturing des Aachener Fachbereichs für Maschinenbau und Mechatronik den Doppelstockbus zu einem mobilen Schulungsraum um, der Schulen, Bildungseinrichtungen und Firmen im gesamten Bundesgebiet anfährt. Auch in deutschsprachigen Teil Belgiens war der FabBus schon auf Tour.
Der Bus, der in seinem ersten Leben die beeindruckende Fahrstrecke von 1,2 Millionen Kilometer im Berliner Stadtverkehr hinter sich brachte, wurde komplett entkernt, technisch auf Vordermann gebracht und bekam eine neue Innenausstattung. Das untere Stockwerk bietet eine Bar und Lounge sowie eine kleine Bibliothek von Fachbüchern rund um CAD und 3D-Druck. Hier hat zudem ein SLA-Drucker von Stratasys Platz gefunden.
Der FabBus: Bis zu 16 Interessenten lernen 3D-Modellierung und 3D-Druck
Der eigentliche Schulungsraum im Oberdeck bietet acht CAD-Arbeitsplätze, auf denen Autodesk Inventor und Fusion laufen. Die Arbeitsplätze sind jeweils mit einem Makerbot 5 oder Makerbot 5 Mini ausgestattet. Zudem ist hier eine Sitzgelegenheit zu finden, wo auf einem Großbildschirm Präsentationen gezeigt werden können.
Ziel des FabBus ist es zum einen, Jugendliche für Technik zu begeistern, zum anderen, kleinen und mittleren Unternehmen oder auf Messen die Möglichkeiten des 3D-Drucks näherzubringen. Dazu stehen verschiedene Kurse zur Verfügung, die sich in drei Teile aufgliedern: Im theoretischen Teil geht es um die Technologie des 3D-Drucks, dann folgt in praktischer Teil, in dessen Verlauf ein 3D-Modell erstellt wird. Der dritte Teil widmet sich dann der Vorbereitung des Modells für den 3D-Druck und dem Drucken selbst. Darüber hinaus wurden verschiedene Vertiefungsschulungen ausgearbeitet, die bei Bedarf gebucht werden können. Individuelle Schulungen runden das Programm ab.
Der Bus wurde im April 2015 in Dienst gestellt und bestand seine Feuertaufe während der 3D-Druckmesse RapidTech in Erfurt. Er kann von Schulen, Bildungseinrichtungen und Unternehmen gebucht werden, die Anreise kann allerdings etwas länger dauern, da der Bus nur 70 km/h schnell ist.
Ich finde die Idee, gerade Kindern und Jugendlichen die 3D-CAD-Technologie und den 3D-Druck mit solch einem aufsehenerregenden, mobilen Schulungsraum näherzubringen, einen Geniestreich. Es dürfte kaum eine faszinierendere Möglichkeit geben, Jugendlichen die Welt der Technik und des Maschinenbaus näherzubringen als den FabBus Was gibt es Schöneres, als ein Teil selbst zu modellieren und dann auch noch als 3D-Druck mitzunehmen? Und am Ende gibt es auch noch ein Schülerdiplom.
Aber auch Firmen können vom FabBus profitieren und ihren Mitarbeitern die Vorteile der additiven Fertigung näherbringen. Der Bus kommt direkt zum Unternehmen, so dass keine Reisen notwendig werden. Ich kann nur empfehlen, sich mit dem FabBus-Team in Verbindung zu setzen und einen Termin zu vereinbaren. Der aktuelle Tourplan findet sich hier.