Letztes Jahr stellte DS SolidWorks Plastics vor, ein Modul zur Spritzgusssimulation, das auf der Lösung von Simpoe basierte. Letzte Woche gab Dassault Systèmes nun bekannt, dass man den Lieferanten der Plastiklösung komplett übernimmt. Das bisherige Angebot soll bestehen bleiben, es fragt sich allerdings, ob die Konkurrenten weiter auf die jetzt unter Dassault-Regie stehende Lösung vertrauen werden.
Simpoe bietet eine Komplettlösung für das Entwickeln von Spritzgussteilen, die in vier Ausbaustufen und mit Anbindung an die CAD-Systeme SolidWorks, Solid Edge, Pro/Engineer und Spaceclaim sowie als Standalone-Lösung angeboten wird. Die Basic-Version enthält die Füllanalyse, bei Engineer kommt die Nachdrückphase hinzu, bei Manufacturing der Verzug beim Abkühlen und beim Gesamtpaket Tooling die Temperierung des Werkzeugs.
SolidWorks Plastics ist ein Auszug aus dieser Funktionspalette, so dass wie bisher der Anwender, der die volle Funktionalität wollte, das Simpoe-Produkt als Add-On wählte. Nun kommt dies aus dem gleichen Haus, was die Integration sicher vereinfacht.
Auffällig ist bei der Aufzählung der CAD-Kopplungen das Fehlen einer Catia-Schnittstelle. Es lässt sich vermuten, dass diese bald nachgerüstet wird, zudem bietet es sich an, die Simpoe-Funktionalität in die Simulia-Produktpalette zu integrieren.
Interessant wird es sein, wie die anderen CAD-Anbieter reagieren,. die bisher auf Simpoe vertrauten, wenn es um das Integrieren von Spritzgusssimulation geht. Von Dassault hört man, dass die Schnittstellen weiter unterstützt werden – allerdings ist abzuwarten, ob PTC oder Siemens PLM Software eine Dassault-Lösung in ihrem Zusatzsoftwareportfolio dulden werden.