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NX9: Neue Oberfläche, Neuerungen im 2D-Modus

Die sichtbarste Neuerung in 9 – und auch Teamcenter – ist die neue Ribbon-Benutzerschnittstelle. Diese lehnt sich stark an die derzeit weitverbreitete Benutzerphilosophie der Microsoft Office-Produkte an. Dies macht es Einsteigern möglich, mit einer bekannten Benutzeroberfläche schneller einzusteigen, langjährige Nutzer werden sich weniger freuen. Allerdings hat Siemens drei Dinge implementiert, die den Frust bei der Umstellung vereinfachen:

Erstens kann man auf die alte Oberfläche zurückschalten, und das soll für die nächsten beiden Major Releases auch so bleiben. Zweitens lassen sich die Ribbons individuell anpassen – dies ist ein großer Fortschritt beispielsweise gegenüber Office, wo sich die Oberfläche kaum anpassen lässt. Und drittens hat sich viel Mühe gegeben, die Ribbons nach  Workflows zu sortieren, verwandte Befehle sind also nahe beieinander angeordnet.

Die neue Oberfläche präsentiert je nach Modus…
…angepasste Ribbons. (alle Bilder: Siemens)

Und zusätzlich hat Siemens den Befehlsfinder erweitert, dieser zeigt nach dem Eingeben eines Suchworts nicht nur die entsprechende Seite der Online-Hilfe, sondern auch den Button, mit dem sich dieser Befehl starten lässt.

2D ist tot, alles ist nur noch 3D – das wird gerne für das Ende des Konstruktionsprozesses propagiert, wo der Schwenk weg von der Zeichnung und hin zu 3D-Mastermodellen gehen soll. Selbst wenn dies irgendwann tatsächlich breit gelebte Wirklichkeit sein sollte – in den Altdaten jedes Unternehmens schlummern noch genug 2D-Zeichnungen, die immer wieder in den aktuellen Konstruktionsprozess übernommen werden müssen. Deshalb arbeitet Siemens PLM Software auch daran, die 2D-Funktionen in NX zu verbessern.

Synchronous Technology machts möglich: In dieser komplexen Zeichnung passt man die Dichtfläche sehr einfach an.

Die wichtigste Neuerung: Synchronous Technology hält Einzug im 2D-Bereich. NX bietet eine Funktion „Auto-Constraint“, die DXF- oder andere 2D-Dateien analysiert und selbständig Geometrieelemente miteinander verknüpft, aber diese Funktion bringt manchmal, wenn es nur um eine kleine Änderung an einer Skizze geht, viel mehr Bedingungen an als man tatsächlich benötigt. Mit Synchronous Technology ist es möglich, bestimmten Elementen Bedingungen zuzuweisen – beispielsweise gehen die angrenzenden Linien mit, wenn man eine Linie bewegt, um zielgerichtet Änderungen durchzuführen.

Jim Rusk und seine Kollegen, die die Demonstrationen durchführten, zeigten eine beeindruckende Änderung an der Seitenansicht eines Motorblocks, wo es mit SyncTech-Befehlen sehr einfach war, eine komplexe Dichtfläche breiter zu machen – das System verfolgt den Kurvenzug und ermöglicht dann die Eingabe eines Offsetwerts.

Bei der Zeichnungserstellung ist es in NX 9 möglich, den Maßtyp jederzeit flexibel zu ändern – man entscheidet sich also nicht zuerst für einen Maßtyp und bringt dann das Maß an, sondern kann den Typ jederzeit und auch nachträglich in einem Pull-Down-Menü ändern. Nebenbei war es damit möglich, die bisher bestehenden 22 Maßtypen auf nur noch 9 zu reduzieren, ohne Funktionalität zu verlieren.

Der nächste Blogpost beschäftigt sich mit Teamcenter, wo es ebenfalls interessante Neuigkeiten gibt.

 

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