Sozusagen huckepack auf dem Thema 3D-Drucker erlebt das 3D-Scannen derzeit eine Hypephase. Dabei ist die Technologie schon lange bekannt und im Einsatz. Allerdings hat sich in den letzten Jahren die Hardware sprunghaft weiterentwickelt, sehr günstige Sensoren wie die Kinect kamen auf den Markt und auch die Rechenleistung, die für das Analysieren von Bildern und das Extrahieren der 3D-Daten von Nöten ist noch nicht lange verfügbar. Insofern kommt das Buch 3D-Praxis/Practical 3D zur rechten Zeit. Ich empfehle es als Lektüre für die „staade Zeit“ zwischen den Jahren.
Der Autor Florian Vierling hat eine Karriere vom KFZ-Mechaniker über die Versuchsabteilung von BMW – wo er unter anderem Crashversuche auswertete – bis hin zu einem Studium und dem Wechsel in den Journalismus hinter sich. Heute unterstützt er unter anderem den 3D-Scannerhersteller Artec bei der Pressearbeit – was sich im Buch aber nicht niederschlägt.
Das Besondere an 3D-Praxis/Practical 3D ist die Zweisprachigkeit: Das Buch ist durchgängig in Englisch und Deutsch gehalten – wer also sein technisches Englisch aufpolieren will, hat an dem Buch noch einen „Zweitnutzen“.
Ansonsten ist das Buch kompakt, deckt aber das Thema 3D-Scannen sehr umfassend ab. Von der Frage „Für was ist das gut?“ über einen Überblick der optischen Messtechniken bis hin zur Vorstellung zweier vor allem im „Niedrigpreissektor“ wichtigen Scanner – David und Kinect – reicht der Bogen. Ergänzt wird das Buch durch ein Kapitel mit Praxistipps zum 3D-Scannen.
Alles in allem ein toller Leitfaden für alle, die sich schnell und umfassend über das Thema informieren wollen. Die Website zum Buch verrät, dass 3D-Praxis/Practical 3D als dreiteilige Reihe ausgelegt ist und zwei Bücher zu den Themen 3D-Druck und 3D-Vision folgen sollen. Für Nachschub ist also gesorgt.
3D-Praxis/Practical 3D ist bei Amazon für 29,95 Euro erhältlich.