Ansys kauft SpaceClaim, PTC kauft ThingWorx, Dassault kauft RTT, Autodesk baut 3D-Drucker – die Unternehmen stellen sich immer breiter auf, erweitern ihr Portfolio abseits des ursprünglichen Firmenkerns. Was ist los mit den Unternehmen, ist im CAD- beziehungsweise Simulationsbereich nichts mehr zu verdienen?
Kurz gesagt, es ist tatsächlich schwierig geworden. Es dürften sich kaum noch Unternehmen mit Entwicklungsabteilung finden lassen, die keinerlei CAD einsetzen und sozusagen völlige Neukunden sind; ähnlich ist es mit Simulation – wer sie braucht, setzt sie überwiegend auch ein. Ein großes Sterben ist auch nicht in Sicht, bei dem die Kunden des untergegangenen Herstellers unter den Mitbewerbern »aufgeteilt« werden.
Der Markt ist ein Verdrängungsmarkt geworden, wenn man einen Kunden gewinnen will, muss man ein Konkurrenzprodukt ablösen und ersetzen. Die Firmen sind grundsätzlich versorgt, ein Wechsel erfolgt, wenn das aktuelle System nicht mehr das bietet, was man benötigt, oder man mit einem Konkurrenzprodukt seine Prozesse besser, flüssiger oder effizienter machen kann.
Dafür muss der potenzielle Sieger einer Evaluation etwas bieten, was die Konkurrenz nicht hat – bessere Bedienung oder zusätzliche Funktionen. Und so lassen sich die Aktivitäten der Unternehmen erklären: Ansys nimmt sich des zeitraubenden Problems der Modellvorbereitung für die Simulation an, Dassault schließt eine Lücke im Prozess und baut die High-End-Visualisierung in seine Lösung ein. Autodesk ist ja schon seit einer Weile dabei, seine Lösungen einem breiteren Publikum anzubieten, indem man auf Apps und Cloudlösungen setzt, die zum Teil sogar kostenlos zu nutzen sind. Da passen der 3D-Drucker und vor allem die entsprechende Software genau ins Bild – Autodesk versucht tatsächlich, die Userbasis zu erweitern.