Worte wie „unglaublich“ in Pressemitteilungen führen bei mir üblicherweise zu fast körperlichen Schmerzen beim Lesen, meist ist das Gelesene eben nicht unglaublich, sondern nur unglaubwürdig. Beim 6. Spyydmaxx-Anwendertreffen von Acatec war dies anders – das Arbeiten mit einem Vertriebs- und CAD-Konfigurator kann tatsächlich unglaublich schnell gehen.
Acatec veranstaltet sein Anwendertreffen schon fast traditionell im Esperanto-Hotel Fulda, das einen schönen Rahmen und die passenden Räumlichkeiten bietet. Am 25. und 26. September trafen sich also über 120 Anwender und Interessenten der Softwarelösungen von Acatec dort, um eine interessante Mischung aus Anwendervorträgen und – am zweiten Tag – Tipps und Tricks zur Programmierung der Konfiguratoren zu erleben.
In vielen Vorträgen wurde deutlich, wie komplex eigentlich einfach erscheinende Produkte oft sind. So präsentierte Sven Reinke von der Stoll Maschinenfabrik die Konfiguration von Frontladern für Traktoren, das sind Anbau-Ladeschaufeln. Es ist ja noch nachzuvollziehen, dass die fest angebaute Halterung an die unterschiedlichen Traktoren angepasst sein muss – dass es dabei aber 3250 Schleppertypen gibt, für die zwischen 600 und 700 Anbauvarianten vorgehalten werden müssen, ist schon erstaunlich. Dazu kommt eine breite Palette an Hydraulikkomponenten und -technologien, mit denen der Schlepper ausgerüstet sein kann, verschiedene Steuergeräte – und dann noch die 39 verschiedenen Schwingen und 140 Anbauwerkzeuge selbst.
Das Unternehmen hatte einen selbst beziehungsweise von einem externen Programmierer entwickelten Konfigurator im Einsatz, der jedoch immer mehr Schwierigkeiten bereitete und eine stete Quelle von Fehlern darstellte. Die Einführung von Spyydmaxx ist immer mit einem nicht zu unterschätzenden Arbeitsaufwand verbunden, da die CAD-Modelle und Metadatengerüste, mit denen der Konfigurator später arbeitet, erst einmal erzeugt und definiert werden müssen, dann aber sind teils erstaunliche – ja, sogar unglaubliche :-) – Einsparungen möglich. Bei Stoll wird inzwischen jedenfalls fleißig mit dem Konfigurator gearbeitet, mehrere 1000 Produktionsaufträge haben die Lösung durchlaufen, neben der schnelleren Erstellung der Fertigungsunterlagen wurde die massiv gesunkene Fehlerrate positiv erwähnt.
Ein weiteres interessantes Beispiel lieferte Norbert Gödde von Teckentrup, einem Hersteller von Schiebe- und Falttoren, Haus- und Industrietüren. Hier ist die Variantenzahl sozusagen unendlich, da die Maße des Tors vom Kunden sehr frei vorgegeben werden können. Zudem fordern die Kunden schon in der Angebotsphase relativ detaillierte Zeichnungen und CAD-Daten, um die Tore beispielsweise in das Architektur-CAD-Modell des Gebäudes einzusetzen.
Ziel bei Teckentrup war es, nicht mehr jeden Auftrag manuell zu bearbeiten, sondern alle Routineaufträge möglichst ohne menschlichen Eingriff direkt in die Fertigung geben zu können. Bisher dauerte dies pro Auftrag eine halbe Stunde – bei etwa 3.000 Aufträgen, die täglich abgearbeitet werden, ergeben sich 1.500 Stunden, die vor Spyydmaxx aufgewendet werden mussten. Heute laufen nur noch Sonderfälle über die Schreibtische der Konstruktion, was etwa 200 Stunden täglich erfordert – ein wirklich spürbares Ergebnis.
Auffallend ist bei Acatec immer wieder das nette Verhältnis zwischen den Mitarbeitern und Kunden, auch die Kunden untereinander kennen sich teils seit Jahren und sprechen gerne und viel miteinander. Eine familiäre, aber gleichzeitig sehr konzentrierte Atmosphäre, die sicherlich eine sehr effiziente Zusammenarbeit ermöglicht.