Ab Mitte November werden unter anderem BMW und der VW-Konzern auf die aktuelle Catia-Version V5-6R2014 umsteigen – dies bedeutet, dass auch die Zulieferer der Automobil-OEMs das neue System einführen müssen. EngineeringSpot sprach mit dem Geschäftsführer des PLM- und ALM-Spezialisten Infinities1st, Wolfgang Armbruster, über die Vorteile und Herausforderungen, die dieser Umstieg mit sich bringt.
Herr Armbruster, was ist der Auslöser für den Umstieg?
Vor etwa fünf Jahren haben sich die „Big Five“ der deutschen Automobilhersteller darauf geeinigt, bei Catia V5R19 zu bleiben. Fünf Jahre sind in diesem Bereich eine lange Zeit, inzwischen hat sich Catia V5 fünf Releases weiterentwickelt. Ab November wird dieses Release von Dassault Systèmes nicht mehr mit Hotfixes unterstützt. Das hat nun den gemeinsamen Umstieg der OEMs ausgelöst und dies wiederum setzt die Zulieferkette unter Zugzwang, ebenfalls auf die aktuelle Version umzusteigen, da sich ansonsten die Daten aus V5-6R2014 nicht mehr mit der alten Version öffnen lassen.
Wäre es nicht sinnvoller, gleich auf die aktuellere Schiene V6 umzusteigen?
Der Sprung von V5 auf V6 ist sehr groß. Catia V6 ist nicht mehr wie V5 dateibasiert, sondern setzt zwingend ein PDM-System voraus. Viele kleine Anwender, etwa Modellbaufirmen, wollen oder können diesen Schritt nicht gehen, da er unter anderem eine komplette Umstellung der IT-Infrastruktur erfordert. Mal eben ein Notebook kaufen, Catia und die wichtigsten CAD-Daten draufspielen und loslegen – das geht mit V6 nicht mehr. Und mit V5-6R2014 hat Dassault Systèmes eine Software im Angebot, die viele Vorteile der V6 mitbringt, ohne diese zusätzlichen Anforderungen zu stellen. So lassen sich mit diesem Release V5- und V6-Installationen mischen und beispielsweise die Daten bidirektional austauschen. Das macht vielen Zulieferern, die mehrere OEMs bedienen, das Leben wesentlich einfacher. Es ist ein Systemwechsel, keine neue Ära.
Welche Herausforderungen bringt dann der Umstieg von V5R19 auf V5-6R2014 mit sich?
Ein wichtiger Punkt ist das neue Lizenzmodell, das eine Neuinstallation des Lizenzservers notwendig macht, ansonsten geht es um viele Kleinigkeiten, die man kennen muss, weil sie viel Ärger mit sich bringen können. Zudem ist eine Updateschulung empfehlenswert, um den Anwendern die Änderungen der Oberfläche näherzubringen und neue Funktionen vorzustellen, die Arbeitsabläufe vereinfachen.
Was umfasst Ihr Angebot zum Releasewechsel?
Wir installieren und konfigurieren den neuen Lizenzserver, buchen die Lizenzen um und lassen die neuen Keys generieren, die zur Verwendung des neuen Lizenzmodells notwendig sind. Auch die Arbeitsstationen werden aktualisiert und an die neue Version angepasst. Und die Updateschulung ist ebenfalls im Paket enthalten. Wir kennen unsere Kunden sehr genau und können deren individuelle Konfigurationen und speziellen Anfoerderungen bei der Umstellung optimal berücksichtigen.
Wie ist das Feedback der Kunden?
Sehr positiv. Wir haben auch schon auf die Rückmeldungen der Kunden, die die Umstellung durchlaufen haben, reagiert und beispielsweise die Updateschulung von zwei auf einen Tag komprimiert. Das ist jetzt ein echter Crashkurs, da V5-6R2014 viele Neuerungen mitbringt. Er entspricht jedoch den Anforderungen der Kunden einfach besser. Wir bieten das Paket seit Juni an, zunächst war die Nachfrage etwas schleppend, aber jetzt wachsen das Interesse und die Anfragen mit jedem Tag rasant an. Der November rückt eben immer näher.
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