Die Grundlage des als Industrie 4.0 bekannten Konzeptes der vernetzten Produktion ist die Vernetzung aller beteiligten Komponenten über das Internet. Damit sind diese maschinen, Steuerungen, Sensoren und Aktoren auch der Gefahr von Angriffen über das Netz ausgesetzt. Entwicklern solcher Komponenten will es das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe erleichtern, ihre Produkte abzusichern. Dafür bietet das Fraunhofer IOSB ein mit Automatisierungs- und Produktionstechnik ausgestattetes IT-Sicherheitslabor an, wo sich solche Angriffe nachstellen lassen. Entwickler sollen dadurch besser beurteilen können, in welchem Umfang ihre Produkte gegen Produktpiraterie, Spionage und Sabotage geschützt sind.
Das IT-Labor verfügt über eine Modellfabrik mit realen Automatisierungskomponenten, die eine simulierte Produktionsanlage samt Förderbändern, Elektromotoren, Roboter und Hebeeinrichtungen steuern. Um industrielle Netze nachzubilden, sind alle Netzwerk-Ebenen einer Fabrik mit typischen Komponenten vorhanden, darunter Firewalls, Schaltungen und Komponenten für kabellose Bauteile. Durch eine eigene Private Cloud können die Mitarbeiter des IOSB unterschiedliche Konfigurationen und Szenarien einstellen.
„Die IT-Sicherheit in der industriellen Produktion muss ganz andere Randbedingungen berücksichtigen, die in der Office-IT so nicht gegeben sind“, sagt Birger Krägelin, Projektleiter des IT-Sicherheitslabors am IOSB. Die Steuerung von Produktionsanlagen stellt Echtzeitanforderungen, die Veränderungen auf den Systemen schwierig machen. Auch könnten Sicherheitsmaßnahmen aus Büroumgebungen den Versand von Nachrichten zwischen Maschinen verzögern, was wiederum zu Verzögerungen in der Anlage führen kann. Auf der Hannover Messe vom 13. bis 17. April stellt das Fraunhofer IOSB das IT-Labor vor (Halle 2, Stand C16).
Mit freundlicher Genehmigung des :K-CAD-CAM-Newsletters und der :K