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SolidWorks World 2015 Tag 3: Einblicke und Ausblicke

Der dritte Tag der World 2015 in Phoenix/Arizona (hier die Berichterstattung von den ersten beiden Tagen) begann mit in Cowboykluft sowie einem Vortrag eines Designers über das Ansprechen aller Sinne im Produktdesign, sehr spannend war danach die Geschichte von Sefi Udi. Es folgten wie in jedem Jahr die Vorstellung der Top Ten-Anwenderwünsche sowie ein Ausblick auf SolidWorks Version 2016.

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Der israelische Industriedesigner Sefi Udi ist seit einigen Jahren nach einem Verkehrsunfall vom Hals abwärts gelähmt. Udi entschied sich, wie er selbst es ausdrückte, dagegen, den Rest seines Lebens im Bett liegend zu verbringen, und lernte den Umgang mit SolidWorks. Er bedient das System, indem er dem Mauszeiger mit Hilfe einer Kamera und eines Markers an seiner Brille bewegt. Die Maustasten bedient er in einem Spezialgerät, das der in den Mund nehmen kann, mit der Zunge. Dieses Gerät entwickelte er ebenso selbst in SolidWorks wie seine neue Wohnung. Anhand des SolidWorks-Modells konnte er sicherstellen, dass er mit seinem Elektrorollstuhl überall in der Wohnung hinkommt. Es ist immer wieder anrührend zu sehen, dass eine so trockene Angelegenheit wie eine CAD-Software tatsächlich das Leben eines Menschen verändern kann.

Die Top Ten-Liste entsteht aus den Einsendungen der Anwender, die jeweils zum Jahresende gesammelt und ausgewertet werden. Die Einsendungen – nicht nur aus den Top Ten – bilden dann eine der Grundlagen für die Weiterentwicklung des Systems. Entsprechend viele der Wünsche wurden schon umgesetzt. Hier die diesjährigen Top Ten in Wort und Bild:

  • Support zero thickness geometry
  • Bidirectional sweep
  • Export sheet metal parts of an assembly to dxf/dwg in flat state
  • Selection list box is too small; should be bigger or flexible in size
  • Display the exact item causing the error
  • Ability to make the inferred relations permanent in sketch
  • Selecting inner loops on a selected face
  • Both direction pattern
  • Topology optimization from Tosca for all engineers
  • Variable pull direction draft

Es folgte eine Präsentation des Mechanik-Konzepttools SolidWorks , das vor zwei Jahren erstmals vorgestellt worden war – damals noch unter dem Namen Mecanical Conceptual. Inzwischen lassen sich Hebelsysteme mit dem System sehr einfach optimieren, als Beispiel wurde eine Klapptrittleiter gezeigt. SolidWorks Portfolio Introduction Director definierte einige der Hebellängen seines Systems als Variable und bewegte das System in die gewünschte Anfangs- und Endposition. Conceptual Design berechnete dann – dank Cloud-Power praktisch verzögerungsfrei – die optimalen Hebellängen für die gewünschte Bewegung.

Konzept und CAD enger verknüpft

GPB - wie der neue CEO intern heißt - ist gerüstet für den Kampf um Marktanteile.
GPB – wie der neue CEO intern heißt – ist gerüstet für den Kampf um Marktanteile.

Interessant war die Verknüpfung von SolidWorks und Conceptual Design, die im letzten Jahr noch eher rudimentär gewesen war: Nicht mehr nur Brep-Geometrien werden übernommen, sondern auch die Verknüpfungsinformationen aus Zusammenbauten; Cooke konnte das Konzeptmodell seiner Klapptrittleiter quasi per Knopfdruck in Conceptual Design übernehmen. Auch die Gegenrichtung wurde verbessert, neben der Geometrie überträgt Conceptual Design nun auch Verknüpfungen, Skizzenfeatures und Geometrie- sowie Maßreferenzen in das SolidWorks-Modell.

Ein weiteres neues Feature sind Federn und Dämpfer, die dynamische Bewegungssimulationen möglich machen. Insgesamt unterstützt Conceptual Design nun auch dynamische Simulationen mit dynamischem Kontakt, also Kontakt zwischen zwei sich bewegenden Elementen, Geschwindigkeit und Beschleunigung. Das System schlägt beim Verknüpfen von Einzelteilen die in letzter Zeit typischerweise benutzten Verknüpfungsoptionen vor, was die Arbeit beschleunigt. Ebenso schlägt das System nach einem rechten Mausklick auf ein Teil die Elemente vor, die in diesem oder einem anderen Konzept mit diesem verbunden wurden.

Vor allem die Verknüpfung mit dem CAD-System, die mir in der Präsentation etwas zu kurz kamen – ich fand die Informationen hier ) – machen mir viel Freude. Im letzten Jahr bemängelte ich genau diese mangelnde Verknüpfung – ein Konzepttool muss meiner Meinung nach eng in den CAD-Workflow eingebunden sein, um effizientes Arbeiten zu ermöglichen.

SolidWorks World: Viel Information in drei Tagen

Den Abschluss der Keynotes bildete ein Ausblick auf die nächste SolidWorks-Version. Wie in jedem Jahr wurde dieser sehr lustig dargeboten – in diesem Fall, als Naturdokumentation über Ingenieure, tyrannische Keyuser und Raubtier-Vorgesetzte. Eine ausführliche Beschreibung der – noch nicht endgültig festgelegten – Neuerungen findet sich hier.
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Ich schließe mit einer Diashow und der Information, dass die nächste am 31. Januar bis 3. Februar in Dallas stattfindet, meine Vor-Ort-Berichterstattung. Wie jedes Jahr war es eine tolle Veranstaltung, SolidWorks schafft es nach wie vor, seine treue Anhängerschaft in eine tolle Community zu verwandeln.

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