Verbundwerkstoffe zählen heute zu den modernsten Materialien, wenn höchste Festigkeit und Gewichtseinsparung gefragt sind. Für die Entwicklung neuer Composite und deren Anwendung spielt die Simulierbarkeit eine wesentliche Rolle. Die Simulation hilft, das Material zu verstehen, um die Herstellung zu optimieren, die Lebensdauer zu steigern und Versagen zu vermeiden. Mit einer „Composite Simulation Roadmap“, basierend auf einer Expertenbefragung, formulieren das Virtual Dimension Center (VDC) Fellbach und die Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW) Ansätze zur Weiterentwicklung der Composite-Simulation.
Befragt wurden Anwender, Dienstleister und Forscher. Als Branchen mit dem größten Anwendungspotenzial sehen sie die Luft- und Raumfahrt sowie den Automobilbau. Für diese Branchen sehen rund 95 % der Befragten eine hohe oder sehr hohe Bedeutung der Simulation von Verbundwerkstoffen. Mit Zustimmung von 68 bis 80 Prozent sehen die Experten auch noch eine recht hohe Bedeutung für die Bereiche Nutzfahrzeug, Maschinenbau, Sport und Freizeit sowie Medizintechnik.
Bei den Einsatzfeldern werden vor allem die Aspekte Bauteilversagen/Crash und Materialbeschreibung als relevant erachtet (jeweils 97 Prozent sehr hohe oder hohe Bedeutung). Als wichtigster Einzelaspekt gelten die Materialmodelle, die über 90 % der Befragten für sehr wichtig halten. Geeignete Solver sowie Parallelisierungsverfahren und Kontaktalgorithmen folgen auf den weiteren Plätzen. Entsprechend wird bei den Materialmodellen auch der größte Forschungsbedarf identifiziert (95 Prozent sehr hohe oder hohe Bedeutung), gefolgt von den Themen Versagen und Lebensdauer.
Auf Grundlage der Befragungsergebnisse wollen AFBW und VDC Fellbach eine Kompetenzgruppe Composite Simulation bilden, die auf die Erreichung der in der Roadmap definierten Ziele hinwirken soll. Die Expertenbefragung wurde im Februar 2015 während des 4. Fachkongresses Composite Simulation in Fellbach durchgeführt. Insgesamt nahmen 43 Personen an der Befragung teil. Davon wurde 19 Experten als Anwender von Composite Simulation identifiziert, zwölf zählen den Dienstleistern und weitere zwölf zu den Forschern.
Mit freundlicher Genehmigung des :K-CAD-CAM-Newsletters und der :K