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HP ZBook 15u: Der große Bruder des ZBook 14 ist da

Eifrige Leser meines Blogs werden sich erinnern: Ich habe mich im September 2013 bei der Vorstellung der neuen ZBooks spontan in das 14 verliebt. Im Januar 2014 hatte ich es als Testgerät erstmals in der Hand und musste schließlich selbst eines kaufen. Seither sind wir sehr glücklich miteinander und mich begeistert die Kombination aus kompaktem Äußerem und leistungsstarkem Innenleben nach wie vor. Nun hat mich der große Bruder erreicht: Das HP ZBook 15u G2.

Zweieiige Zwillinge: ZBook 14 ud ZBook 15u (Bild: HP).

Die beiden ähneln sich tatsächlich wie ein Ei dem (etwas kleineren) anderen. Das ist kein Fehler, denn das Design des 14er ZBooks ist sowohl ansprechend als auch praktisch. Auffällig von außen ist der gummierte Bildschirmrand, an dem sich das ZBook angenehm unter den Arm klemmen lässt. Das ZBook 15u ist knapp vier Zentimeter breiter und knapp zwei Zentimeter tiefer, in der Höhe findet sich kein Unterschied. Innen bietet sich ebenfalls ein einheitliches Bild, Tastatur und Touchpad sind identisch.

Mein ZBook 14 und dasjenige aus dem Test im Januar stammten aus der ersten Generation, zeitgleich mit dem ZBook 15u, das offiziell den Zusatz G2 trägt, wurde auch das 14er ZBook auf die zweite Generation aktualisiert. Die wichtigsten Änderungen sind der Umstieg von der Prozessorgeneration Haswell auf Broadwell und der erweiterte m.2-Steckplatz.

Broadwell: Mehr Takt bei gleichem Verbrauch

Die Broadwell-Prozessoren bieten vor allem einen höheren Basistakt. Beim jeweiligen Topmodell i7-5600 beziehungsweise i7-4600 stieg der Basistakt – also die „Mindestgeschwindigkeit“ des Prozessors – beispielsweise von 2,1 auf 2.6GHz, der maximale Turbotakt sank dagegen leicht von 3,3 auf 3,2GHz. Der Turbowert mit zwei aktiven Prozessorkernen steigt von 2,9 auf 3,1GHz, weil der Broadwell dank seines 24Nm-Fertigungsprozesses weniger Energie pro Takt verbraucht – und damit etwas weniger Wärme erzeugt. Die Spezialisten von Notebookcheck.de kommen im Mittel ihrer Benchmarks auf einen Performancevorteil der neuen Modelle zwischen 5 Prozent bei Single-Thread-Benchmarks – wie den meisten CAD-Funktionalitäten – und 13 Prozent in der Spitze.

Auch im Innern sind sich die ZBooks sehr ähnlich. Oben in der Mitte das M.2-Festplattenkärtchen.

Die zweite Änderung – die ich sehr begrüße – ist die Erweiterung des m.2-Steckplatzes, der in der ersten Generation nur eine SATA3-Schnittstelle bot, jetzt aber auch PCIe versteht und damit doppelt so viele Daten pro Sekunde übertragen kann. Damit lassen sich die HP Turbo Drive-Steckkärtchen in den neueren Geräten nutzen. Ich hatte schon im ersten Test meine „Traumausstattung“ mit einer M.2-SSD-Platte beschrieben, weil so der eigentliche Festplattenschacht für eine große Magnetplatte frei bleibt. Und so bietet HP inzwischen auch die ZBooks an. Die Turbo Drives werden mit 256 und 512GB Speicherplatz angeboten – das reicht für Betriebssystem und Programme bei weitem aus.

Die Schnittstellenausstattung – Ethernet, vier USB 3.0, davon einer als Ladeanschluss ausgelegt, Display Port und VGA sowie kombinierte Kopfhörer/Mikrofonbuchse – ist gut an die Erfordernisse des mobilen Lebens angepasst, zudem stehen je ein Secure-Digital- und SD-Kartenleser zur Verfügung. Auch die Ultraslim-Dockingstation teilen sich beide Geräte.

Bei so vielen Gemeinsamkeiten – wo liegt der Unterschied? Der Gewichtsunterschied beträgt je nach Ausstattung etwa 200 Gramm, die Größe ist wie erwähnt auch nicht entscheidend anders. Der Sprung von 14 auf 15 Zoll Bildschirmdiagonale bringt jedoch einen – für mich mitentscheidenden – Unterschied: Die Anzeige muss nicht mehr skaliert werden. Beim ZBook 14 wird die Anzeige in Windows 7 auf 125% skaliert, damit auf dem FullHD-Display kleine Schriften, beispielsweise in den Menüs, noch lesbar bleiben. Dies hat den Nachteil, dass beim Anschließen von Zusatzdisplays auf diesen die Fensterränder und Menüs unvorteilhaft groß dargestellt werden. Die Skalierung muss manuell umgestellt werden und erfordert ein Aus- und Einloggen des Rechners. Beim 15-Zöller – ebenfalls in FullHD-Auflösung – ist dagegen die Skalierung auf 100% eingestellt und die Darstellung so auf dem internen ebenso wie auf externen Monitoren in einer praxisgerechten Größe.

Ein weiterer Unter4schied liegt in der externen Grafikkarte. Beide Modelle schalten nahtlos je nach aktuellem Leistungsbedarf zwischen der langsameren, aber sparsamen Prozessorgrafik und einer AMD FirePro-Grafik um. Im Falle des ZBook 14 ist dies eine AMD FirePro M4150, im ZBook 15u sitzt eine FirePro 4170. Beide nutzen ein GByte GDDR-Grafikspeicher, der Kerntakt liegt 825 beziehungsweise 715 MHz, was sich in einer Performance von 633/39 und 549/34 GFlops (single/double precision) äußert..

Das ZBook 15u ist für CAD die bessere Wahl

Manchmal entscheiden Zentimeter doch: Wenn es darauf ankommt, ist das ZBook 14 Sieger.

Bildschirmfläche kann man als CAD-Anwender nie genug haben – in diesem Sinn ist das ZBook 15u sicher die bessere Wahl. Lediglich wenn es wirklich auf jeden Zentimeter ankommt – beispielsweise wenn man regelmäßig auf den winzigen Klapptischchen im Zug oder im Flugzeug arbeitet – ist das ZBook 14 im Vorteil. Ich kann die größere Version nur empfehlen.

Mal sehen, ob HP es merkt, wenn ich mein 14er ZBook zurücksende statt des ZBook 15u…

Hier noch Links zu den Datenblättern des HP ZBook 15u G2 und des ZBook 14 G2.

 

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