Rechtzeitig zur Abschluss-Keynotesession des ProSTEP iViP-Symposiums, auf dem ich Mittwoch und Donnerstag einen Teil der Vorträge moderierte, kam eine erfreuliche Nachricht für den Verein, aber auch für die ganze Branche: ProSTEP iViP soll im den nächsten zwölf Monaten unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ein Programm zur Interoperabilitätszertifizierung auf Basis des Code of PLM Openness erarbeiten.
Um Industrie 4.0 und das Internet der Dinge und Dienste erfolgreich, schnell und global realisieren zu können, müssen die Systeme interoperabel sein. Die technische Herausforderung ist dabei die Schaffung von Interoperabilität selbst, die politische ist die Schaffung von Vertrauen in die einfache Anwendbarkeit etwaiger Systeme. Eine Interoperabilitätszertifizierung kann dazu beitragen.
„Die deutsche Industrie ist darauf angewiesen, dass ihre smarten Produkte und Dienste global angeboten und auch genutzt werden können. Die Interoperabilität ist dabei der Dreh- und Angelpunkt. Mit einer Zertifizierung kann Vertrauen in breite Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien geschaffen, technische Barrieren abgebaut und damit die Wettbewerbskraft der deutschen Wirtschaft gestärkt werden“, so Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie. „Wir haben mit dem Code of PLM Openness etwas geschafft, wo die Marktkräfte bislang versagt haben. Dass das Bundeswirtschaftsministerium die Schirmherrschaft für den Code of PLM Openness übernimmt, das freut uns sehr“, fügt Dr. Oliver Riedel, Vorstandsvorsitzender des ProSTEP iViP Vereins hinzu.
Anerkennung für den Code of PLM Openness
Diese Anerkennung der Arbeit des ProSTEP iViP freut mich sehr, weil zum einen sehr viel Arbeit im CPO steckt, die nun ihre Anerkennung durch die Politik findet. Zum anderen aber hat der CPO schon bisher viel Gutes gebracht, indem er die Akteure des PLM-Marktes an einen Tisch und ins Gespräch gebracht hat. Auf dieser Basis wurden viele Verbesserungen umgesetzt, die die Zusammenarbeit von PLM-Systemen schon heute verbessern. Alleine die alljährliche Auflistung der Merkmale und Schnittstellen von PLM-Systemen, die sozusagen deren Offenheit offenlegten, hatten meiner Meinung nach einen wichtigen und positiven Einfluss auf diese Offenheit. Kunden und Interessenten konnten sich plötzlich relativ schnell und einfach einen Überblick verschaffen. Mit einer Zertifizierung wird dies nicherlich noch besser werden.
Der ProSTEP iViP Verein bündelt die Interessen von Herstellern und Zulieferern der Fertigungsindustrie sowie IT-Anbietern in enger Kooperation mit Wissenschaft und Forschung, um seinen Mitgliedern langfristige Wettbewerbsvorteile durch effizientere Prozesse, Methoden und Systeme zu ermöglichen.
Ein wesentliches Anliegen des ProSTEP iViP Vereins ist es, für seine Mitglieder neue Ansätze der durchgängigen Prozess-, System- und Datenintegration zu entwickeln und alle Produktentstehungsphasen digital zu unterstützen. Zu den Mitgliedern des ProSTEP iViP Vereins gehören derzeit über 180 Unternehmen und Organisationen aus 17 Ländern.