Das Portfolio der Z-Workstations von HP ist umfangreich, auf dem Desktop reicht es von den schlanken Z4xx bis zu den Boliden der Z8xx-Reihe, auch Mobilrechner bietet HP schon seit Jahren für die unterschiedlichsten Ansprüche von Workstation Nutzern. Ein Exot im Programm war bisher die Z1, eine All-in-One-Workstation, bei der der Computer in den Bildschirm integriert ist. Nun bereichert HP das Angebot um die Z2 Mini, eine winzige Schachtel mit viel Kraft. In einem quadratischen Gehäuse mit 21,5 Zentimeter Kantenlänge und 5,8 Zentimeter Höhe bietet die Z2 Mini laut HP die doppelte Leistung im Vergleich zu jedem anderen Mini-PC.
Die Z2 gibt es in einer ganzen Reihe von Ausstattungsvarianten, die sich im verbauten Prozessor, der RAM- und der Speicherausstattung sowie der Grafikkarte unterscheiden. Die Basisvariante für 850 Euro ist mit einem Core i3, 4GByte Hauptspeicher und einer 500 GByte-Festplatte ausgestattet. Während hier die Prozessorgrafik bemüht wird, steckt in weiteren Ausbaustufen eine Nvidia Quadro M620-Grafikkarte mit einer Maxwell-GPU und 2 GByte Videospeicher.
Im Maximalausbau wird ein Xeon E3-1200 v5 mit Skylake-Architektur als Prozessor eingebaut, weiterhin stehen Core i3-, i5- und i7-CPUs zur Auswahl. Der Hauptspeicher lässt sich auf 32GByte mit oder ohne ECC-Fehlerkorrektur ausbauen und zur 2,5-Zoll-Festplatte gesellt sich ein M.2-PCIe-Turbo-Drive, eine SSD-Platte in Form eines winzigen Steckkärtchens. So lässt sich meine Lieblingskonfiguration umsetzen, schnelle SSD für Betriebssystem und Programme und eine 2,5-Zoll-Magnetplatte mit hoher Kapazität als „Datengrab“.
Eine Besonderheit angesichts der Größe ist die Zahl von bis zu sechs Monitoren, die sich über vier Display Port- und zwei USB-C-Anschlüsse im Alternate Mode anschließen lassen. Ansonsten stehen ein serieller Port, Gigabite-Ethernet und WLAN, eine 3,5mm-Klinkenbuchse für Kopfhörer sowie jeweils zwei USB-3.0-Anschlüsse seitlich und hinten zur Verfügung. Das Innere des Geräts sieht Z-typisch gut durchdacht aus, so dass die Wärmeabfuhr klappen wird und der Prozessor nicht wegen Hitzestau herunterregeln muss. Der Deckel lässt sich mit einem Handgriff lösen.
Zur Montage hinter einem Monitor wird eine VESA-Halterung angeboten, die eine interessante Besonderheit aufweist: Je nachdem, die herum man sie am Rechner montiert, werden alle USB-Anschlüsse blockiert oder freigegeben. So lässt sich in sicherheitssensitiven Bereichen der Datenklau per USB-Stick verhindern. Wo dann allerdings Tastatur und Monitor angeschlossen werden, hat sich mir nicht erschlossen.
Mit der Z2 besetzt HP einen weiteren Markt, den der ultrakompakten Workstations. Die Frage ist allerdings: Gibt es diesen Markt wirklich? Hat man, wenn man sechs Monitore nutzt, keinen Platz für ein Minitowergehäuse oder eine Pizzabox wie die Z240? Wir werden sehen. Auf jeden Fall hat es HP geschafft, viel Leistung in ein sehr winziges Gehäuse zu pressen, das mit seinen abgeschnittenen Ecken auch noch sehr ansprechend aussieht. Ich bemühe mich in jedem Fall um ein Testgerät und werde weiter berichten.