Der belgische Dienstleister und Softwareentwickler Materialise hat eine Partnerschaft mit Siemens geschlossen, um den Prozess der Produktentwicklung möglichst nahtlos an die Welt der Additiven Fertigung anzuschließen. Die Lösungen von Siemens in der Produktentwicklung und von Materialise im AM-Bereich sollen in Zukunft möglichst eng integriert werden.
Materialise bietet seit Jahren die Software Magics an, mit der sich größere Installationen von 3D-Druckern aller Technologien verwalten und beschicken lassen. Magics ermöglicht es 3D-Druck-Dienstleistern oder AM-Abteilungen in größeren Unternehmen, 3D-Druck- oder AM-Aufträge sicher, zuverlässig und schnell zu verarbeiten. Das Magics-Portfolio deckt den gesamten Prozess ab, von der Datenvorbereitung – wo beispielsweise automatisch gecheckt wird, ob das Modell überhaupt gedruckt werden kann – über Angebote und Messungen – beispielsweise des Volumens als Basis für die Abrechnung – bis hin zu Supportgenerierung, Maschinenkommunikation und -steuerung sowie der Automation mit Robotern.
Ebenfalls im Angebot der Belgier finden sich Lösung für den Medizinbereich, unter anderem zur Unterstützung der Forschung mit Data Mining, mit menschlichen 3D-Modelle, oder auch mit Werkzeugen für die Entwicklung patiientenindividueller Implantate.
Wie in meinem Artikel zur Siemens PLM Connection beschrieben, arbeitet Siemens seit einiger Zeit daran, mit NX die additive Fertigung immer stärker zu unterstützen. Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit diskutieren Andreas Saar, Vice President Manufacturing Engineering Solutions von Siemens PLM Software, und Stefaan Motte, VP Materialise Software bei Materialise, im folgenden Video:
Ich finde den Schritt sehr gut und bin gespannt, ob „nur“ um eine Schnittstelle aus der Partnerschaft hervorgeht oder mehr – schließlich hat Materialise viel Erfahrung in der Anwendung des 3D-Drucks und Siemens hat auf seinem Kundentag beispielsweise gezeigt, wie sich mit CD-adapco-Software das Schmelzbad eines Lasersinterdruckers simulieren lässt.
Ich sehe da sehr viele Berührungspunkte, die den aktuell noch von Medienbrüchen geprägten Prozess vom CAD-Modell zum additiv gefertigten Teil viel einfacher machen – Nicht zuletzt wäre dann STL endlich überflüssig.