Das Wort der Stunde ist „alternative facts“, mit Lügen kann man US-Präsident werden, Gefühle werden wichtiger als Fakten – es scheint, als wären Fakten immer weniger wichtig. Einer, der sich immer gegen diese Entwicklung gestemmt hat, ist am 7. Februar gestorben: Prof. Hans Rosling.
Der schwedische Arzt und Professor für Internationale Gesundheit am Stockholmer Karolinska Institut machte es sich zur Lebensaufgabe, statistische Daten, vor allem zu den Themen „Weltbevölkerung“ und „Armut“, so darzubieten, dass jeder sie verstehen kann – vor allem auch ihre Bedeutung. In zwei einstündigen Dokumentarfilmen zeigt Rosling, wie sich die Weltbevölkerung weiterentwickeln wird und dass das Ziel der Vereinten Nationen, bis zum Jahr 2030 die extreme Armut komplett abzuschaffen, durchaus realistisch ist.
Er schaffte es, trockene Fakten und statistische Daten so zu vermitteln, dass man schnell ins Staunen kommt, wie negativ man die Welt bisher gesehen hat – und wieviel besser wir eigentlich dastehen. Er ist damit ein Initiator einer Bewegung, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, mit Fakten gegen Weltuntergangsszenarien zu kämpfen.
Mit der Gapminder Stiftung hat er das entsprechende Organ gegründet, das hoffentlich auch in Zukunft an diesem Ziel arbeitet. Die Stiftung, die Rosling gemeinsam mit seinem Sohn Ola Rosling und seiner Schwiegertochter Anna Rosling Rönnlund gründete, hat die Software Trendalyzer entwickelt, die (internationale) Statistiken verständlicher sowie interaktiv darstellt. Roslung nutzte Trendalyzer in seinen Vorträgen und Videos, auch auf der Gapminder-Website sind die interaktiven Visualisierungen verfügbar.
Einstweilen empfehle ich die Videos von Professor Rosling sehr – vor allem, wenn wieder einmal die diffusen Ängste Oberhand in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion gewinnen. Zum Anfang gerne „The Joy of Stats“:
Prof. Rosling starb am 7. Februar 2017 in Uppsala, Schweden, an Pankreaskrebs.
Was dieses Thema in diesem Blog zu suchen hat? Ich finde, naturwissenschaftölich gebildete Menschen, Techniker und Ingenieure sind der Wahrheit, den Fakten und der realitäüt verpflichtet. Der Konstrukteur arbeitet mit harten Zahlen oder wenigstens möglich realistischen Annahmen, nicht mit Bauchgefühl oder Meinungen. Hans Rosling ist für mich ein großes Vorbild, wie man Fakten unter die Menschen bringen kann, ohne erhobenen Zeigefinger und ohne das Publikum zu langweilen, und damit Vorurteile ins Wanken bringt – oder zuminsdest die Zuhörer zum Nachdenken zwingt. Meiner Meinung nach fehlen solche Menschan an allen Ecken und Enden der Politik und Gesellschaft.
Beispielsweise so:
oder so: