Auf der SolidWorks World präsentierte das Unternehmen der Presse einen Ausblick auf seine IoT-Strategie. Es handelt sich uim eine Kombination aus eigenen und Partnerlösungen – auch hier kommt der Begriff „Ecosystem“, den wir gestern bei SolidWorks CAM kennenlernten, ausgiebig zum Einsatz. Kurzgefasst kümmert sich SolidWorks um die Entwicklung des IoT-Devices, während die Nutzungsphase mit Partnerlösungen abgedeckt wird.
Vice President für Strategie und Community Suchit Jain erläuterte den Aufbau der Strategie, die zwei Säulen umfasst: Design und Manage. SolidWorks sieht sich mit seinen Funktionen zur mechanischen Konstruktion sowie Electrical und PCB für die Elektrik- und Elektronikentwicklung gut aufgestellt, um es dem Anwender zu ermöglichen, in einer integrierten Umgebung seine IoT-fähigen Produkte zu entwickeln. Schon bei der dritten Komponente des IoT-Produkts, der Software, muss SolidWorks allerdings passen und auf Partner verweisen.
Das macht auf den zweiten Blick allerdings Sinn, denn die Software hat natürlich viele Berührungspunkte in die zweite Säule hinein, in die Nutzungsphase des Produkts. Hier vertraut SolidWorks auf die Angebote von Partnerfirmen aus dem IoT-Bereich, genannt wurden unter anderem der IoT-Spezialist Xively, Rockwell Automation – erstere für den eher Consumerorientierten Bereich, beispielsweise Wearables, letzterer eher für Industrial IoT beziehungsweise Industrie 4.0. Natürlich spielt auch SolidWorks‘ Mutterkonzern Dassault Systèmes eine Rolle als Partner, mit der 3DExperience, Netvibes und Exalead bietet das Unternehnem ja auch IoT-Lösungen an.
Ich finde die Idee, sich auf seine Kernkompetenzen zu beschränken, diese mit Partnern zu ergänzen und den Partnern umfangreiche APIs zum Andocken ihrer Lösungen zu bieten, nicht falsch. So können Anwender, die in das Thema IoT einsteigen möchten, ihre Ideen umsetzen und auf Best-in-Class-Lösungen setzen. SolidWorks selbst muss nicht zur IoT-Company mutieren und sich in Bereiche wie Big Data ausbreiten, die mit IoT untrennbar verbunden sind, die aber mit den Kernkompetenzen gar nichts zu tun haben. In Anbetracht der Anwenderstruktur von SolidWorks ist das sicherlich die richtige Entscheidung.
P.S. Kishore Boyalakuntla sagte in einer Session, dass über 50 Prozent der IoT-Startups auf der diesjährigen CES mit SolidWorks arbeiten und viele bestehende SolidWorks-Kunden mit Xively arbeiten. Die Strategie scheint also realistisch zu sein.