Die Rapid.Tech in Erfurt, die in diesem Jahr vom 20. bis 22. Juni die Pforten öffnet, hat sich als wichtigste Messe, die sich rein um den industriellen 3D-Druck kümmert, etabliert. Parallel trifft sich die internationale 3D-Druck-Community mit kreativen Start-Ups, Szene-Größen und Hobbyisten auf der Fabcon 3.D. Damit ist die Fabcon 3.D an vielen Stellen eine Art Zukunftslabor für die Rapid-Tech, denn hier findet man Startups mit frischen Ideen, die bei Erfolg auf die schwestermesse wechseln können. Einzigartig auf der Rapid.Tech ist das Kongressprogramm, das einen breiten Über- und Einblick in die Möglichkeiten der additiven Fertigung bietet.
Rund 200 Aussteller und mehr als 90 Expertenreferate bietet die Rapid.Tech in diesem Jahr. Auf der Messe präsentieren sich Markt- und Technologieführer wie 3D Systems, Concept Laser, Stratasys oder Trumpf Laser- und Systemtechnik ebenso wie renommierte Forschungseinrichtungen, Start-Ups und Netzwerke. Sie kommen neben Deutschland unter anderem aus Italien, Polen, Russland, Kanada und den USA.
An den drei Kongresstagen geben Forscher, Entwickler und Anwender Einblicke in neueste Forschungsergebnisse, Anwendungen und technische Entwicklungen des Additive Manufacturing. Ein Highlight ist dabei sicherlich der Keynote-Vortrag des 3D-Druck-Erfinders und 3D Systems-Gründers Charles W. Hull am ersten Kongresstag. Hull erläutert, wie Innovationen entstehen und wie Additive Manufacturing (AM) mittels Figure 4-Technologie weiter digitalisiert und automatisiert werden kann. Den zweiten Tag eröffnen Christoph Hansen und Steffen Schrodt von der Sauber Aerodynamik mit einer Keynote zur Nutzung additiver Fertigung für den Formel 1-Rennsport und daraus erwachsenden Potenzialen für die Serienfertigung von Bauteilen und Vorrichtungen. Am dritten Tag stellt Sean Keith von GE Additive vor, wie der Technologieführer für 3D-Druck in der Luftfahrt die AM-Revolution in diesem Bereich weiter vorantreibt.
Die Themen der Keynotes werden in elf Fachforen vertieft. Am 20. Juni stehen aktuelle Entwicklungen für die Branchen beziehungsweise Schlüsseltechnologien Medizintechnik, Elektronik, Konstruktion, Additive Lohnfertigung sowie Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau auf der Agenda. Am 21. Juni geht es um Trends und Perspektiven des 3D-Drucks in den Fachforen Automobilindustrie und 3D Metalldruck. Am 22. Juni findet das Fachforum Luftfahrt statt.
Mit der Integration additiver Fertigung in bestehende Produkte und Prozesse, der Kombination mit konventionellen Technologien sowie Fragen der Arbeitssicherheit befasst sich die praxisorientierte Anwendertagung der Rapid.Tech am 21. und 22. Juni. Ebenfalls an diesen beiden Tagen offeriert das Fachforum AM Science neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu AM, u. a. vom Innovationsfeld 3D-Bioprinting. Hier wird berichtet, wie lebende Algenzellen dreidimensional gedruckt werden. Den Abschluss des dreitägigen Fachkongresses bildet das Forum Fraunhofer-Allianz Generativam 22. Juni mit Entwicklungen zur Multimaterialverarbeitung, zur additiven Fertigung großformatiger Bauteile und neuen roboterbasierten Fertigungsprinzipien.
Auch die FabCon 3.D wird von einem Kongressprogramm begleitet: Die 3D Printing Conference hat drei Themenschwerpunkte: Den Beginn bildet der Pitch des Start-Up Award, ein Wettbewerb für junge Unternehmen. Begleitet wird der Wettbewerb von Erfahrungsberichten, hier berichten Investoren und „erfahrene“ Start-Ups aus ihrem Alltag und über ihren Werdegang.
Den zweiten Schwerpunkt bilden Vorträge mit technischem und visionärem Fokus. Am 22. Juni steht „3D-Druck in der Bildung“ als dritter Schwerpunkt im Mittelpunkt. An diesem Tag stellen Anbieter von Aus- und Weiterbildungsprogrammen ihre Angebote vor. Zusätzlich wird die „Erfurter Bildungserklärung“ im Rahmen einer Podiumsdiskussion an politische Vertreter übergeben. Auf der Website der 3D Printing Conference findet sich das detaillierte Programm aller drei Tage.
Die dritte Möglichkeit, sich zu informieren, ist das CAE-Forum. Gründer und Moderator Dirk Pieper hat ein spannendes Programm zusammengestellt, das an allen drei Tagen von den selben Firmen mit Vorträgen beschickt wird. Den Beginn macht jeweils Pieper selbst mit einer Einführung, dann folgen Vorträge von Simufact zur Simulation von additiver Fertigung im Metall-Pulverbett. Granta steuert Vorträge rund um die Materialdaten, die den 3D-Druck massig beeinflussen. Weiter geht es mit Cadfem, die die Potentiale des Leichtbaus und der Strukturoptimierung präsentieren. Ansys schließt die Vortragsserie jeweils ab mit einem Vortrag zu SpaceClaim, das durch effizientes Handling von Geometrie- und Scan-Daten additive Prozesse beschleunigen kann.
2016 kamen 4.500 Fachbesucher und Kongressgäste aus 19 Ländern und 176 Aussteller aus 17 Ländern zur Rapid.Tech + FabCon 3.D nach Erfurt. Damit erreichten die Messe und der Kongress 2016 neue Spitzenwerte.