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Stratasys 3D-Druck: Einsiedlerkrebse in 3D-gedruckten Häuschen

Für einen Werbespot eines britischen Immobilienportals fertigte die Special Effects-Firma Artem mit den 3D-Druckern von Stratasys Schneckenhäuser, die so realistisch waren, dass echte Einsiedlerkrebse die Gehäuse annahmen. Die Krebse wurden an einem Strand in Costa Rica mit ihren ganz speziellen Häuschen gefilmt.

Die Einsiedlerkrebse fühlten sich offensichtlich in den 3D-gedruckten Behausungen wohl (alle Bilder: Screenshot aus dem Werbespot).

Einsiedlerkrebse sind wählerisch, wenn es um ihre Behausung geht. Diese Krebse tragen an Brust, Kopf und Beinen einen Panzer, ihr Hinterleib ist dagegen weich und verletzlich. Deshalb nutzen sie leere Schneckenhäuser, in denen sie ihren Hinterleib verstecken und die sie mit zwei speziell zurückgebildeten Beinen festhalten. Sie müssen regelmäßig umziehen, wenn sie wachsen, da das Schneckenhaus natürlich nicht mitwächst. Das neue Haus wird vorher genau inspiziert, ob es in Größe und Form den Anforderungen entspricht.

Die Aufgabe war also groß, als der Immobilienportalbetreiber Zoopla einen Werbespot drehen wollte, in der Einsiedlerkrebse spezielle Häuschen tragen sollten. Artem stellte schnell fest, dass die Schneckenhäuser, aus denen Modellhäuser „herauswachsen“ sollten, nur mit 3D-Druck zu erstellen waren. Das Innere des Schneckenhauses sollte so genau wie möglich natürlichen Häuschen nachgebildet sein, damit die Krebse die Häuschen annehmen und sich dabei nicht verletzen.

Das Unternehmen arbeitete mit 3D-Scans realer Schneckenhäuser von dem Strand in Costa Rica, die mit einem Laserscanner 3D-gescannt und dann – ironischerweise mit Geomagic Freeform Plus des großen Stratasys-Konkurrenten 3D Systems – mit dem Modell eines „menschlichen“ Hauses verschmolzen wurde. Es wurden mehr als 20 verschiedene Kombinationen aus Schneckenhäusern mit typisch britischen Häusern – vom Stadthaus bis zum Cottage – aus Stratasys Digital ABS-Material gedruckt und in Handarbeit bemalt. Das Making-Of zeigt, den Prozess ausführlicher:

Mit Hilfe der 3D-Druck-Technik war es möglich, kleinste Details fotorealistisch darzustellen, wie Simon Taylor, Besitzer, Digital Director und Designer bei Artem, in einer Pressemitteilung erläutert: „Wir konnten die Häuser, die weniger als 30 Millimeter Kantenlänge haben, mit individuellen Ziegeln, Dachziegeln oder Kacheln versehen, um einen extrem realistischen Eindruck zu erzielen. Jedes Haus wurde in einer Auflösung von 16 Mikrometern gedruckt.“

In Freeform Plus wurde das gescannte Schneckenhaus mit dem „menschlichen“ Haus zusammengefügt.

Zudem machte es der erst möglich, die 20 Häuschen in nur einem Monat zu fertigen. Der Druck selbst benötigte dabei nur eine Woche. Der Videoclip läuft aktuell in Großbritannien im Fernsehen und soll den Auftakt zu einer längeren Serie ähnlicher Filme bilden.

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