Seit über zehn Jahren bietet Materialise mit Materialise e-Stage for Stereolithography and DLP eine erfolgreiche Software zur automatischen Berechnung von Stützstrukturen an. Bei der Pressekonferenz auf der formnext sagte Vice President Stefaan Motte, dass 55 Prozent aller SLA-Maschinen weltweit mit dieser Software arbeiten. Nun zeigte das Unternehmen nach zwei Jahren Entwicklungszeit erstmals eine Variante dieser Software für den 3D-Druck mit Metallmaterialien an. Mit der patentierten Technologie in „Materialise e-Stage for Metal“ lassen sich die Kosten für den 3D-Metalldruck senken und der Zeitaufwand deutlich reduzieren.
Das Metall-Kompetenzzentrum von Materialise in Bremen erzielte durch den Einsatz von Materialise e-Stage for Metal erhebliche Verbesserungen im Vergleich zur manuellen Generierung von Stützstrukturen. Bei der Druckvorbereitung können Stützstrukturen damit um bis zu 90 Prozent schneller erzeugt werden. Im Rahmen der Nachbearbeitung wird bis zu 50 Prozent weniger Zeit zum Entfernen der Stützstrukturen benötigt, dazu 20 Prozent weniger Zeit für die nachfolgende Teileveredelung. Und nicht zuletzt hinaus kann fast das gesamte teure Metallpulver, das sich zwischen den Stützstrukturen sammelt, zurückgewonnen werden. Der automatisierte Prozess verringert das Risiko menschlicher Fehler und damit verbundener Aufbaufehler.
Motte präsentierte ein komplexes Drohnenchassis aus Titan mit einer Grundfläche von 250 x 250 Millimeter (obiges Bild im Hintergrund). Die herkömmliche Supportgenerierung erforderte 90 Minuten Handarbeit, während e-Stage for Metal ohne Benutzereingriff nach 20 Minuten ein qualitativ besseres Ergebnis lieferte; der Bediener konnte in dieser Zeit an einem anderen Projekt arbeiten.
„Die automatisierte Generierung von Metallstützstrukturen spart viel Zeit und ermöglicht unseren Ingenieuren, sich auf andere Aufgaben zu konzentrieren“, erklärt Ingo Uckelmann, Technischer Leiter 3D-Metalldruck bei Materialise Bremen. „Der Wegfall manueller Arbeit macht den Prozess viel zuverlässiger und effizienter, sodass wir wachsende Kundenanforderungen erfüllen können.“
„Die Verwendung von e-Stage-Stützstrukturen für die additive Metallfertigung bringt im Vergleich zu traditionellen Methoden gute Verbesserungen“, erklärt Airbus Apworks, Beta-Tester von Materialise e-Stage for Metal. „Wir bei der Airbus Apworks GmbH sind überzeugt von dem e-Stage-Potenzial, den Pulververbrauch zu reduzieren, die Nachbearbeitungszeit zu senken, die Aufbaugeschwindigkeit zu steigern und gleichzeitig eine hohe Stabilität zu gewährleisten. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Senkung der Druckkosten.“
Motte sagte: „Playtime is over“ – Der 3D-Druck ist in der Produktion angekommen, und dementsprechend müssen auch die vor- und nachgelagerten Prozesse effizient und sicher ablaufen können. Sind bei Prototypen lange Zeiten und hohe Kosten noch tolerierbar, so muss es in der Produktion flutschen – und genau dafür bietet Materialise mit e-Stage for Metal das richtige Werkzeug.