Das Chemieunternehmen BASF, das sich unter anderem in der Materialforschung und -entwicklung für Additive-Manufacturing-Technologien engagiert, pflegt schon seit Jahren eine Partnerschaft mit den belgischen Additive-Spezialisten von Materialise. Nun wird diese Partnerschaft vertieft und mit einer Beteiligung von BASF an der Materialise NV in Höhe von 25 Millionen Dollar bekräftigt. Ziel der Partnerschaft ist die gemeinsame Optimierung von Materialien und Software, unter anderem durch systematische, groß angelegte Tests in der umfangreichen Druckerlandschaft, die Materialise zu einem der größten Additive-Dienstleister macht.
BASF erweitert die Zusammenarbeit mit Materialise, einem führenden Anbieter von 3D-Druck-Technologien. Gleichzeitig hat BASF eine Investition von 25 Millionen US-Dollar in das belgische Unternehmen mit Sitz in Leuven vereinbart. Beide Partner arbeiten im Rahmen eines offenen Geschäftsmodells zusammen, um Materialien und Software für verschiedene 3D-Druck-Technologien ständig weiter zu verbessern und schneller auf den Markt zu bringen. Dabei fokussieren sich die Unternehmen auf Anwendungen in der Konsumgüterbranche sowie der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Die Vereinbarung sieht vor, dass BASF ihre Materialien systematisch und in größerem Umfang auf den Maschinen und in der Infrastruktur von Materialise testet und weiter optimiert.
Materialise dürfte dafür der optimale Partner sein, das Unternehmen betreibt weltweit Druckerfarmen, die mit 7 unterschiedlichen Verfahren arbeiten und über 30 verschiedene Materialien verarbeiten. Eine Vakuumgießanlage und verschiedene Nachbearbeitungen runden das Portfolio ab. Zur Verwaltung und effizienten Belegung der Anlagen hat Materialise eine Softwaresuite entwickelt, die auch anderen Dienstleistern und 3D-Druckerbetreibern zur Verfügung stehen. Über 25 Jahre Erfahrung im 3D-Druck bieten die richtige Grundlage, gemeinsam mit BASF neue Materialien zu entwickeln und Druckverfahren zu optimieren.
Im Rahmen des Business Incubators BASF New Business GmbH, der neue neue Geschäftsfelder außerhalb des Kerngeschäfts der BASF identifizieren und erschließen soll, hat BASF den bekannten Filamenthersteller Innofil3D gekauft und im September 2017 die Firma BASF 3D Printing Solutions GmbH mit Sitz in Heidelberg neu gegründet. Der Fokus der Aktivitäten liegt auf der Entwicklung und dem Ausbau des Geschäfts mit Materialien, Systemlösungen, Bauteilen und Serviceleistungen im Bereich 3D-Druck. Bei der Entwicklung nachhaltiger Lösungen arbeitet B3DPS eng mit den weltweiten Forschungsplattformen und den branchenspezifischen Anwendungsexperten der BASF zusammen. Daneben gibt es Kooperationen mit Forschungsinstituten, Universitäten, Start-up-Unternehmen und Industriepartnern – wie in diesem Fall Materialise.
„Mit ihren komplementären Geschäftsfeldern ergänzen sich unsere beiden Unternehmen sehr gut und wir werden durch die Kooperation noch besser in der Lage sein, neue Geschäftsmöglichkeiten zu finden und auszubauen“, sagt Volker Hammes, Managing Director BASF 3D Printing Solutions GmbH. Die Partner wollen die Entwicklung innovativer Anwendungen und neuer Materialien beschleunigen. „Materialise hat mit ihren 3D-Druckanlagen in Leuven und ihren innovativen Softwarelösungen eine hervorragende Infrastruktur. Gemeinsam können wir unsere Stärken noch besser nutzen, um mit Partnern und Kunden die 3D-Druck-Branche mit neuen Produkten und Technologien voranzubringen“, freut sich Hammes.
„Um die Akzeptanz des 3D-Drucks als komplementäre Fertigungstechnologie für Endprodukte zu erhöhen, verlangen unsere Industriekunden zunehmend mehr Kontrolle, mehr Auswahl und letztendlich geringere Kosten“, sagt Fried Vancraen, CEO von Materialise. „Wir sind zuversichtlich, dass diese Zusammenarbeit mit einem führenden Hersteller von Materialien dazu beitragen wird, die Einführung von 3D-Druck in bestehenden Märkten zu beschleunigen und bedeutende Geschäftschancen in neuen Märkten zu schaffen“.
Die notwendige Professionalisierung der 3D-Druck-Technologie und -Dienstleistung bekommt durch die erneuerte Partnerschaft einen kräftigen Schub. Über die Materialien und die Software, die beide auch außerhalb der Partnerschaft verfügbar sein dürften, profitiert die ganze Branche. Und 25 Mio. Dollar5 zeigen, dass es BASF ernst meint mit dem Engagement im 3D-Druckmarkt.