Den Namen „Mimaki“ hatte ich bisher in den Bereichen Großformatdruck und Folienschneiden „abgespeichert“, doch das japanische Unternehmen war auch auf der Formnext präsent – mit einem 3D-Drucker, der die langjährige Erfahrung des Unternehmens in die dritte Dimension transportiert. Der Mimaki 3DUJ-553 arbeitet mit UV-härtendem Kunstharz, das in CMYK, weiß und transparent ähnlich wie in einem Tintenstrahldrucker zu extrem realistischen 3D-Objekten geschichtet wird. Wasserlösliches Stützmaterial sorgt für Stabilität beim Druck. Über 10 Mio. Farben sorgen für eine Farbfülle und -detaillierung, die ich so noch nicht gesehen habe.
Im Gegensatz zu anderen Anbietern stehen nicht realistische Werkstoffkennwerte im Zentrum der Mimaki-Entwicklung, sondern ein möglichst naturgetreues Äußeres. Es geht also um Anschauungsobjekte, nicht funktionale Prototypen. „Die Farbpalette und Farbintensität eröffnen in Verbindung mit der Möglichkeit einer extrem genauen Farbabstimmung einige spannende Anwendungsbereiche“, erklärt Bert Benckhuysen, Senior Product Manager bei Mimaki. „So etwa können Hauttöne, bei denen schon die kleinsten Abweichungen vom menschlichen Auge bemerkt werden, mit einer fotorealistischen Qualität wiedergegeben werden, denn Mimaki unterstützt die Genauigkeit der Scanner mit höchster Präzision. Produktentwickler, die eine exakte Wiedergabe ihrer Entwürfe benötigen, dürfen sich über extrem feine Farbabstufungen mit einem Minimum an Körnigkeit freuen, und für Marken mit den höchsten Anforderungen können spezielle Schmuckfarben erstellt werden.“
Der 3D-Drucker Mimaki 3DUJ-553 unterstützt mehr als 10 Millionen Farben – und das mit einem gleichbleibenden und wiederholbaren Ergebnis, was der Verwendung von ICC-Farbprofilen zu verdanken ist. Mimaki hat zudem ein durchsichtiges Kunstharz entwickelt, wodurch eine vollständige Transparenz ebenso erzielt werden kann wie eine semi-transparente Farbgebung. Der 3DUJ-553 druckt Schichten von 19, 32 oder 42µm und liefert extrem feine Details und glatte Oberflächen, die bei der Nachbearbeitung erhalten bleiben, da das Trägermaterial wasserlöslich ist und sich in Wasser einfach auflöst.
Durch ein Gemeinschaftsprojekt mit Materialise stehen in 3D gedruckte Modelle von Mimaki derzeit über i.materialise.com unter dem Namen Multicolor+ zur Verfügung. Miranda Bastijns, Materialise Director Manufacturing Online, erläutert: „Materialise testet derzeit die 3D-Vollfarbdrucktechnologie von Mimaki. Das Material Multicolor+ ermöglicht glatte Oberflächen mit leuchtenden Farben, die das fertige Objekt noch zusätzlich aufwerten. Mit Multicolor+ werden leuchtendere und kräftigere Farben sowie robustere Materialien mit einer Mindestwanddicke von 1mm erzielt. Auch ineinandergreifende Teile können gedruckt werden. Daher eignet sich Multicolor+ für den Druck von Zierteilen wie etwa Figuren, Avataren und Architekturmodelle.“
Die gedruckten 3D-Modelle aus dem Mimaki-Drucker sind in ihrer Stärke vergleichbar mit ABS-Kunststoff. Die Modelle werden aus UV-gehärtetem Photopolymerharz mit Tintenstrahldruckköpfen gedruckt, der Druckbereich ist 500x500x300 Millimeter groß. Der 3DUJ-553 kann einfach remote oder über ein Touchpanel gesteuert werden. Mithilfe der Mimaki 3D Link-Software können Farben auch kurzfristig geändert werden.
Mimakis Erfahrung im Bereich Tintenstrahldruck, UV-Druck und Farbmanagement geht auf die lange Geschichte des Unternehmens im 2D-Druckbereich zurück, wie mir Bert Benckhuysen erklärte: „Aufgrund unserer langen Geschichte im Bereich des 2D-Drucks sind wir Experten, was Farbmanagement, Tintenzirkulation für eine maximale Verfügbarkeit des Druckers und Bedienbarkeit angeht. Wir sind uns zudem der Bedeutung laufender Investitionen in F&E bewusst. Und nicht zuletzt verfügen wir bereits über einen exzellenten technischen Support und Kundendienst.“
Mir haben die Druckobjekte sehr gut gefallen, vor allem ein sehr dickwandiger Parfümflacon mit farbigem Parfüm darin – alles in einem Durchgang im 3DUJ-553 gedruckt und absolut realistisch – hat mich beeindruckt. Wer also lebensechte Anschauungsobjekte seines Produkts benötigt, sollte sich beispielsweise bei Materialise ein Objekt drucken lassen.