3D-Scannen ist nach wie vor eine relativ komplexe Angelegenheit, es benötigt viel Fachwissen, um ein 3D-Objekt richtig und vollständig zu erfassen. Der luxemburgische Scanspezialist Artec3D geht das Thema mit seinem neusten Produkt auf eine ungewöhnliche Art an: Der Artec Micro besteht aus einer 3D-Kamera und einem Arm, auf dem das zu scannende Objekt aufgespannt und automatisch vor der Kamera positioniert wird.
Der Micro ist in einem Gehäuse von knapp 30 x 30 x 34 Zentimeter Größe aufgebaut und passt damit gut auf den Schreibtisch. Dementsprechend ist die Größe des Messraums auf 90 x 60 x 60 Millimeter beschränkt. Der L-förmige Arm, ist mit einer kreisrunden Plattform ausgestattet, auf der das zu scannende Objekt aufgespannt wird. Damit kann die 3D-Kamera, die seitlich oben im Innern angeordnet ist, das Objekt in zwei Achsen erfassen – im Gegensatz zu anderen Systemen, die mit einem Drehtisch und einer feststehenden Kamera arbeiten. Blaue LEDs beleuchten das Objekt während des Scannens, zudem werden Vollfarbbilder angefertigt – es entstehen vollfarbige 3D-Scans mit einer 3D-Auflösung von bis zu 0,029 Millimetern.
Natürlich gibt es auch Systeme, die mit einem Roboterarm arbeiten, auf dem der Scanner befestigt ist, sogar von Artec3D. Diese bieten höhere Flexibilität in der Bewegung der Kamera und größere Messräume, müssen aber individuell programmiert werden. Der Artec Micro dagegen arbeitet vollautomatisch und vereinfacht damit die Scanaufgabe sehr. Der vollautomatische Industriescanner startet per Mausklick und erzeugt hochauflösende 3D-Farbscans mit einer Punktgenauigkeit von bis zu zehn Mikrometern.
Der Artec Micro: Unkomplizierte, automatische Scans
Die vom Artec Micro erfassten Scandaten werden in der zugehörigen Software Artec Studio verarbeitet. Hierbei werden die gleichen Arbeitsschritte wie bei den Artec3D-Handscannern durchgeführt. Anschließend kann das fertige Modell problemlos in gängige CAD/CAM-Anwendungen exportiert werden. Eine interessante Anwendung für den Micro ist auch die Qualitätskontrolle, wenn es darum geht, die Ist-Geometrie von Objekten mit einer digitalen Soll-Gerometrie zu vergleichen. Durch die einfache Bedienung und den automatischen Ablauf des Scanvorgangs ist das sehr einfach möglich.
Doch auch außerhalb von technischen Einsatzgebieten ist die Möglichkeit zum schnellen, einfachen Scannen Gold wert – insbesondere dann, wenn der Endnutzer im Umgang mit professionellem Equipment unerfahren ist. Seine Vielseitigkeit ermöglicht es, Artec Micro in einer unbegrenzten Anzahl von Anwendungsbereichen wie im Schmuckdesign, im Kulturgüterschutz und in der Zahntechnik einzusetzen, um nur einige zu nennen.
Die 3D-Scantechnik ist nach wie vor relativ komplex. Neue Geräte wie der Artec Micro, die den Scanvorgang vereinfachen und automatisieren, bieten einen Ausweg und die Möglichkeit, 3D-Scannen viel öfter und umfassender als bisher zu nutzen. Mit 27.900 Euro zzgl. MwSt. ist der Artec Micro allerdings kein Schnäppchen. Eine Broschüre zum neuen Drucker hat Artec3D hier hinterlegt.