Im Jahr 2017 ist mein erstes Buch CAD für Maker auf den Markt gekommen, schon nach einem Jahr war die erste Auflage verkauft und aktuell ist die zweite Auflage im Verkauf. Nachdem ich viel Spaß hatte, das recht komplexe Themengebiet CAD so zu vermitteln, dass interessierte Anfänger damit zurechtkommen, ist nun mein zweites Buch CNC-Fräsen für Maker erschienen, in dem ich sozusagen die Prozesskette einen Schritt weitergehe und über CAM, NC und Fräsen schreibe.
CAD für Maker wendet sich an die moderne Version des Heimwerkers, für den ich leider nach wie vor keine passende deutsche Bezeichnung gefunden habe. Der Terminus „Heimwerker“ ist bei uns sehr „baulastig“ und traditionell handwerklich belegt, während der Begriff „Maker“ eher die Zielgruppe trifft, die an der Schnittstelle Handwerk, Elektronik und Software sein Hobby gefunden hat. Dazu zählen neben Arduino- und Raspberry Pi-Anwendern für mich auch eher traditionelle Sparten wie der Bau von Fernlenkmodellen oder auch die Modelleisenbahner, die elektronische und digitale Komponenten schon lange in ihr Hobby integriert haben. Diese Bereiche haben die modernen Möglichkeiten wie 3D-Druck und CNC-Fräsen wie selbstverständlich in ihr Hobby integriert.
Eine weitere Zielgruppe sind die Menschen, die von den modernen Möglichkeiten, 3D-Drucker und Fräsen selbst zu bauen und zu betreiben, fasziniert sind. Unter anderem in den entsprechenden Facebook-Gruppen wie 3D-Drucker zeigt sich schnell, dass viele erst einmal einen 3D-Drucker anschaffen, dann mit frei verfügbaren Modellen herumexperimentieren und erst mit der Zeit feststellen, dass man diese 3D-Modelle auch selbst herstellen kann und möchte.
Genau da setzt CAD für Maker an und zeigt ganz von der Basis an, wie CAD-Systeme funktionieren. Mir war es dabei wichtig, nicht ein einzelnes CAD-System in der Tiefe zu erklären, sondern anhand verschiedener Systeme die grundlegenden Philosophien und Vorgehensweisen – direkte Modellierung, parametrische Modellierung, Volumen- und Netzgeometrie und so weiter – in praktischen Projekten zu vermitteln. Ganz wichtig war auch, dass die eingesetzten Softwarepakete frei verfügbar sind – der Leser soll direkt loslegen können, ohne überbordende Kosten oder Zeitlimit.
Diese Herangehensweise habe ich auch für das zweite Buch CNC-Fräsen für Maker gewählt: Es geht mir nicht darum, eine Superfräse zu bauen, sondern eine Anlage, mit der man – wenn man die Einschränkungen kennt – arbeiten und in die faszinierende Welt der CNC-Fräserei einsteigen kann. Die Hardware, die ich im Buch beschreibe, ist eine Open Source-Konstruktion namens Shapeoko, die aus Aluprofilen besteht. An dieser Stelle wird sich der professionelle CNC-Fräser mit Grauen abwenden und etwas von Verwindung, schlechter Maßhaltigkeit murmeln. Doch der Ansatz ist, wie gesagt, ein anderer. Und Modellbauer, die bisher Dutzende von Flügel- und Rumpfspanten mit der Laubsäge gesägt haben, werden mit der Anlage sicher glücklich.
Beim ersten Buch war es eine wichtige Vorgabe des Verlags, nicht jedes der vielen Projekte auf dem 3D-Drucker enden zu lassen, und so war ich quasi gezwungen, mir eine CNC-Fräse anzuschaffen. Dabei hatte ich schon viel gedankliche Vorarbeit geleistet, die Maschine zusammengebaut und erfolgreich in Betrieb genommen. Doch im Lauf der Zeit zeigte sich, dass die Aufgabe größer als gedacht war und es dauerte länger als gedacht – dafür enthält mein Buch nun nicht nur den Zusammenbau einer Fräse, sondern gleich zweier Varianten und mehrerer unterschiedlicher Steuerungen sowie ausführliche Grundlagen zum Fräsen selbst, zur Erstellung der NC-Programme und auch zur Arbeit mit heruntergeladenen DXF-Daten.
Ich glaube, dass CNC-Fräsen für Maker vielen Makern den Einstieg in diese faszinierende Technologie erleichtert und freue mich über Reaktionen aus der Leserschaft und Rezensionen auf Amazon.
CNC-Fräsen für Maker ist hier beim Verlag, bei Amazon oder im Buchhandel als Papierausgabe oder als e-Book erhältlich, beim Papierbuch ist das e-Book mit dabei. Eine 32-seitige Lesepropbe gibt es hier.