Ich bin in der Hektik des Jahresendes nicht dazu gekommen, die Neuigkeiten von der Formnext aufzuarbeiten und werde diese nach und nach veröffentlichen. Heute geht es um die neue Softwarelösung 4D_Additive von Core Technologie, die mir CEO Armin Brüning auf der Messe zeigte.
Besonders fasziniert hat mich die Möglichkeit, eine große Zahl von Modellen schnell auf ihre Eignung für den 3D-Druck zu analysieren. Dazu lädt man die 3D-Modelle in die programmeigene Datenbank und definiert Formparameter, die einen erfolgreichen 3D-Druck schwierig machen, beispielsweise sehr geringe Wandstärken oder Größenlimits. Dann analysiert die Software die Datenbank und spuckt die Bauteile aus, die sich gut drucken lassen.
In diesen Partfinder integriert ist eine Batchnesting-Funktion, mit deren Hilfe sich die in der 4D_Additive-Datenbank hinterlegten CAD-Modelle wie in einem Webshop bestellen und automatisch an den 3D-Drucker senden lassen. Die Anordnung und Orientierung der Bauteile, das sogenannte Nesting, findet hierbei automatisch statt und erfordert beim Anwender keinerlei 3D-Druck-Knowhow. Hierdurch wird der bis dato aufwendige manuelle Vorgang der Maschinenbeschickung deutlich vereinfacht und beschleunigt.
4D_Additive sorgt für effizient genutzte Bauräume im 3D-Druck
Durch die intelligenten Nesting-Funktionen mit Multiprozessorberechnung wird eine zuverlässige und schnelle automatische Füllung sowie die optimale Ausnutzung der Bauvolumen und hundertprozentige Kollisionssicherheit gewährleistet. Für die vollautomatische Orientierung der Teile auf der Bauplattform sind Funktionen verfügbar, die Kriterien wie bestmögliche Oberfläche, minimale Kosten und Platzbedarf sowie minimales Volumen der Stützgeometrie als Prioritäten berücksichtigen. Danach berechnet 4D_Additive die Ausrichtung innerhalb von Sekunden.
Speziell für Pulverbettverfahren wie HP Jet Fusion bietet das Batchnesting einen großen Nutzen, da sich der Zeitgewinn durch den Wegfall aufwendiger manueller Tätigkeiten im Bauteilpreis sowie in der Durchlaufzeit positiv auswirkt. Hierbei können die Anwender die jeweilige Anzahl der gewünschten Bauteile in der Weboberfläche anwählen und festlegen. Danach wird das Bauvolumen automatisch gefüllt, so dass eine optimierte Anzahl an Bauteilen auf den Plattformen untergebracht werden kann. Auch die relative Dichte eines Bauraums kann zugunsten eines sinnvollen Wärmemanagements für die verschiedenen Maschinen vordefiniert werden, um Bauteilqualität und Kosten gleichzeitig zu optimieren.
Beeindruckend war auch die Möglichkeit, dreidimensionale Texturen auf Bauteile aufzubringen. Auf der Messe wurden Bauteile mit Leder- und Holztextur gezeigt, die sehr realistisch aussahen – ideal beispielsweise für Auto-Innenraum-Mockups.
Die 4D_Additive Software Suite verarbeitet CAD-Daten aller gängigen Systeme wie Catia, NX, SolidWorks, Creo oder Inventor sowie Neutralformate wie STEP oder JT. Der robuste B-Rep-Geometriekern der Software ermöglicht es, statt auf tesselierten Daten wie sie STL beinhaltet auf den exakten 3D-Modellen der CAD-Software zu arbeiten.