Simulation wird immer wichtiger und immer stärker zu einem integralen Bestandteil der Produktentwicklung. Das zeigt sich unter anderem auch in der wachsenden Integration von Simulationssystemen und -daten in PDM-/PLM-Umgebungen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die strategische Partnerschaft zwischen Aras und Ansys, die diese Woche verkündet wurde.
Ansys wird die Aras Plattform einsetzen, um hochskalierbare und konfigurierbare Produkte zu entwickeln, die Simulationen und Optimierung mit den Geschäftsabläufen im Engineering verbinden. Die Simulationsexperten überzeugte bei Aras vor allem das Konfigurationsmanagement, die Interoperabilität von Product Data Management (PDM) und Product Lifecycle Management (PLM) sowie die Schnittstellenintegration. Ansys wird der Aras Plattform simulationsspezifische Fähigkeiten hinzufügen und damit neue Möglichkeiten eröffnen, um die Leistung von Produkten zu untersuchen und zu verbessern.
Ansys nutzt die robuste und zukunftsfähige Plattform von Aras und kombiniert sie mit den bewährten Ansys-Simulationstechnologien. Diese Kombination soll die Produktivität steigern und den geschäftliche Mehrwert, der aus Investitionen in Simulation resultiert, erhöhen. Der Softwarehersteller wird auf dieser Grundlage neue kommerzielle Angebote schaffen mit Funktionen für Simulationsprozess- und Datenmanagement, Prozessintegration, Designoptimierung und Datenanalyse auf Simulationsbasis.
Aras und Ansys gehen da einen interessanten Weg – die Idee haben sie allerdings nicht exklusiv. Die großen All-Inklusive-Anbieter wie Siemens oder Dassault Systèmes haben in den letzten Jahren ihre Simulationslösungen in ihre Plattformen und PLM-Angebote integriert. PTC arbeitet interessanterweise eng mit Ansys zusammen, um Simulation in sein Angebot zu integrieren, unter anderem die Echtzeitsimulation Ansys Discovery, aber auch das Multiphysik-Angebot der AIM-Plattform von Ansys.
Simulationsdaten sind ebenso Teil des Digitalen Zwillings eines Produkts wie die CAD-Daten. Allerdings kann es durchaus Sinn machen, neben einer konstruktionsnahen, ins CAD integrierten Simulationslösung eine „große“ Simulationslösung zu betreiben, die komplexe und zertifizierte Analysen anfertigt. Und hier kann es durchaus Sinn machen, zwar eine direkte Kopplung mit der Produktentwicklungsplattform zu etablieren, aber trotzdem nicht alle Daten ins eigentliche PLM-System zu integrieren. So könnte man in Aras die Simulationsdaten verwalten und fertige Ergebnisse ins Konstruktions-PLM-System zu übertragen.
Auf jeden Fall ist es eine interessante Kombination, wenn Aras und Ansys ihre Technologien zusammenwerfen. Man kann auf die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit gespannt sein.