Als Beigabe zum ZBook Studio x360 schickte mir HP das Dreamcolor Z27x Studio Display mit (den Test des Notebooks habe ich gestern veröffentlicht). Nach dem Auspacken und dem Einhängen in die Montageplatte des Fußes überrascht das 27-Zoll-Display mit ungewohnt breiten Displayrändern. Zudem ist der Rand außen nach vorn gekippt, das Panel liegt gut anderthalb Zentimeter tiefer als der äußerste Rand des Gehäuses. Es zeigt sich aber schnell, dass dieser Rand gerade bei Licht von oben Schatten gibt und für ein besseres Bild sorgt.
In der Mitte oben ist im Displayrand eine Verdickung zu sehen, in der sich ein automatisch ausklappbares Colorimeter verbirgt. Um das Colorimeter nutzen zu können, muss im On-Screen-Menü zunächst der integrierte Prozessor des Bildschirms gestartet werden, der aus Energiespargründen bei Auslieferung abgeschaltet ist. Nach diesem Schritt sind diverse Menüeinträge nicht mehr ausgegraut. Das Display bringt eine ganze Reihe von Farbpresets mit, nach denen der Bildschirm kalibriert werden kann. Nach dem Starten durchläuft der Monitor selbständig die Kalibrierungsroutine, bei der eine Vielzahl von Farben dargestellt und gemessen werden. Aus Soll- und Ist-Wert berechnet der Monitor dann ein Korrekturprofil, mit dem er die vom PC gelieferten Farben farbtreu darstellen kann.
Anschlussfreudig: Der Dreamcolor Z27x Studio ist gleichzeitig eine Dockingstation.
Unten an einem Absatz des rückwärtigen Gehäuses bietet das Dreamcolor Z27x Studio Display eine beeindruckende Anzahl von Schnittstellen: Je zweimal USB 3.0, DisplayPort 1.2 und HMDI 2.0, je einmal Audio, Netzwerk USB 2.0 für die Tastatur sowie ein Thunderbolt-Port und ein USB 3.0 Upstream-Port. Zwei weitere USB 3.0-Steckplätze finden sich seitlich am Gehäuse. Damit kann der Monitor als Dockingstation fungieren – alle Peripheriegeräte und Netzwerk am Monitor anschließen und über Thunderbolt mit dem Rechner verbinden – fertig ist das Desktop-Setup beispielsweise für das ZBook Studio x360.
Zwei weitere USB 2.0-Steckplätze sind als „Dreamcolor-Anschlüsse“ gekennzeichnet. Über diesen Anschluss wird ein Kalibrierinstrument oder ein USB-Flash-Laufwerk für die Farbkalibrierung beziehungsweise das Aktualisieren der Firmware angeschlossen. Das HP-Display bietet zusätzlich zum Ausschalter an der Vorderseite einen vollwertigen Netz-Ausschalter, was sinnloses Verbraten von Standby-Strom verhindert.
Oft sind On-Screen-Menüs schlecht zu bedienen, da die zugehörigen Taster an der Unter- oder gar der Rückseite des Displays versteckt sind und blind ertastet werden müssen. Beim Dreamcolor Z27x Studio Display positioniert HP die Taster oberhalb des Ausschalters im rechten unteren Rand des Displayrahmens, die Belegung der jeweiligen Taste wird auf dem Display angezeigt – das ist sehr ergonomisch gelöst.
Das Display lässt sich min der Höhe verstellen, horizontal kippen und auf dem Ständer nach links und rechts drehen. Die Anleitung beschreibt auch, dass das Display um 90 Grad in die Vertikalstellung gekippt werden kann, das war bei meinem Exemplar jedoch nicht möglich.
Die Bildqualität ist wie bei allen Dreamcolor-Displays von vorn wie von der Seite hervorragend. Das Display löst 2560 × 1440 Pixel auf, was der WQHD-Auflösung entspricht. Zu 4k fehlen hier noch einige Pixel, es sind jedoch auch so auf dem Display ab einer Entfernung von mehr als 15 Zentimeter keine Pixel mehr erkennbar. Die matte Oberfläche lässt keine Spiegelungen zu. Das IPS-Panel deckt die Farbräume sRGB und BT.709 zu 100% ab, Adobe® RGB zu 99% und DCI-P3 zu 98%.
Mit seinem integrierten Colorimeter und dem großen Farbraum ist das Dreamcolor Z27x Studio Display für alle Anwender geeignet, die perfekte und sichere Farbdarstellung benötigen. Für reine CAD-Aufgaben ist diese Farbtreue meist nicht notwendig, sobald es jedoch ins Design geht, leistet das Display beste Dienste. Und gerade für Notebooks ist das Gerät dank der Thunderbold-Dockingmöglichkeit eine besonders gute Ergänzung.