Mein geschätzter Kollege Ulrich Sendler hat sich schon vor Jahren sehr erfolgreich auf das Schreiben von Sachbüchern rund um die digitale Produiktentwicklung verlegt. Nun bringt er pünktlich zum Urlaub im August sein neuestes Werk auf den Markt: KI-Kompass für Entscheider: Künstliche Intelligenz in der Industrie: Strategien – Potenziale – Use Cases. Ich habe auch sein letztes Werk gelesen, in dem es um das „Gespinst der Digitalisierung“ ging und freue mich schon auf das neue Buch, das sicher wieder interessante Ein- und Ausblicke auf das kontroverse Thema Künstliche Intelligenz bieten wird. Im Folgenden die Buchbeschreibung des Verlags:
Der „KI-Kompass für Entscheider“ von Ulrich Sendler untersucht die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz für die Industrie und gibt den Entscheidungsträgern Material, um die richtigen Anwendungsfälle zu definieren und die passenden Methoden und Tools zu finden.
Was bisher als KI bekannt ist, lässt sich nicht 1:1 für die industriellen Prozesse in Produktentwicklung und Produktion, in Anlagenbau und -betrieb nutzen. Das, was dafür fehlt, müssen Industrie und Forschung in Zentraleuropa in großen Teilen selbst entwickeln.
Lange hat die Industrie KI als etwas abgetan, das nichts mit industrieller Wertschöpfung zu tun hat. Jetzt zeigt sich neben dieser Abwehrhaltung aber auch eine regelrechte Euphorie: Alle alten Probleme scheinen plötzlich mit dem neuen Allheilmittel KI zu lösen sein. Das Buch setzt Fakten anstelle der weit verbreiteten Unkenrufe positiver wie negativer Art. Es liefert eine Kurzgeschichte Künstlicher Intelligenz und geht dem Kern des Begriffspaares im Vergleich zu menschlicher Intelligenz auf den Grund. Es liefert kurze, auch und gerade für Nichtinformatiker verständliche Erläuterungen des neuen Vokabulars, das man nun beherrschen muss.
Viele sehen Deutschland hinsichtlich der KI auf verlorenem Posten. Haben nicht die großen Digitalkonzerne in den USA und China längst einen uneinholbaren Vorsprung? Sendler geht dieser Behauptung nach und analysiert, wie sich die Industrie in diesen drei Weltregionen in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat. Denn industrielle KI lässt andere Kriterien entscheidend werden, als wir sie bisher kannten. Das Know-how industrieller Wertschöpfungsprozesse spielt die zentrale Rolle. Ohne dieses Know-how werden leicht die falschen Daten betrachtet. Oder die richtigen Daten falsch. Nichts ist gelaufen. Die Karten werden gerade neu gemischt.
Sendler beschreibt nicht nur die Theorie von KI und Künstlichen neuronalen Netzen. Er gibt einigen herausragenden Protagonisten industrieller KI Raum, die ihre jeweilige Position, ihr Angebot und ihre strategischen Ziele, vor allem aber erste wichtige Anwendungsbeispiele aus der Praxis präsentieren. ABB, Dassault Systèmes und Siemens gehören ebenso dazu wie das Werkzeugmaschinenlabor WZL an der RWTH Aachen oder das Netzwerk it’s OWL in Paderborn.
Industrielle KI, so eine der Kernthesen des Buches, könnte es der relativ starken Industrie im deutschsprachigen Zentraleuropa, gestützt auf europäische Grundwerte und beispielsweise auch auf die Ethik-Richtlinien für vertrauenswürdige KI der EU-Kommission von 2019, ermöglichen, einen neuen Weg ins digitale Zeitalter zu öffnen. Mit Priorität auf Transparenz und mit dem Menschen im Mittelpunkt als Markenzeichen einer Alternative zu dem, was wir in den letzten Jahrzehnten als KI kennengelernt haben.
Ulrich Sendler ist seit 30 Jahren als unabhängiger Technologieanalyst in der Industrie aktiv und hat bereits zahlreiche Fachbücher für das Industrie-Management veröffentlicht. Zuletzt erschien von ihm 2018 beim Springer Verlag das populäre Sachbuch „Das Gespinst der Digitalisierung – Menschheit im Umbruch – Auf dem Weg zu einer neuen Weltanschauung“.
Erscheint im August 2020 bei Hanser: ISBN 978-3-446-46295-3 – WG 632, ca. 200 Seiten, Hardcover, E-Book inside, 39,99 €