IoT und Industrie 4.0 sind extreme Treiber für den Bedarf an Software. Nicht nur, dass Software immer wichtiger für das Funktionieren von Produkten und Maschinen ist. Vor allem braucht der Anwender Apps, mit denen er die Daten der IoT-Devices abrufen, analysieren und visualisieren kann – wobei die Anforderungen je nach Anwendertyp andere sind, der Kundendienstmitarbeiter eines Maschinenherstellers benötigt andere Daten und Darstellungen als der Maschinenbediener oder der Produktionsmitarbeiter, der viele Maschinen parallel überwacht. Das sind zu viele Apps, um diese von spezialisierten Programmierern immer wieder neu erstellen zu lassen. App-Baukästen mit vorgefertigten Elementen sind gefragt – und genau das sind Low-Code-Anwendungen wie die Mendix-Plattform.
Kein Wunder also, dass in einem stark wachsenden IoT-Markt auch Mendix gute Zahlen schreibt. Die Siemens-Tochter hat jetzt die wichtigsten Geschäftskennzahlen für das am 30. September beendete Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. Bereits früh im Geschäftsjahr konnte das Unternehmen beim Auftragsvolumen den Meilenstein von 100 Millionen US-Dollar überschreiten und schloss das Jahr mit einem starken Buchungswachstum von 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab.
Auch die Kunden von Mendix zeigten ihre Zufriedenheit mit der Plattform, indem sie zu 96 Prozent ihre Lizenzen verlängerten – das ist nach Mendix-Angaben ein führender Wert in der Cloud-Branche. Darüber hinaus entschieden sich fast 200 neue Großkunden für die Low-Code-Plattform von Mendix, darunter Blue Chip-Marken wie Toyota, Texas Instruments, Chevron, Rolls Royce und Johnson & Johnson.
Die erzielte Verlängerungsrate von 96 Prozent zeigt, wie hoch die Kundenzufriedenheit auf der Mendix-Plattform ist. Viele Kunden des Low-Code-Spezialisten haben ihre Verträge nicht nur verlängert, sondern darüber hinaus auch erweitert. „Wenn wir Kunden haben, die ihren Vertrag um einen siebenstelligen Betrag erweitern, zeigt uns das, dass wir unseren Kunden einen signifikanten Mehrwert bieten und unsere Leistungsversprechen erfüllen“, so Derek Roos, Mitgründer und CEO von Mendix.
Mendix nutzt die Stärke von Siemens Digital Industries Software
Der Siemens-Geschäftsbereich Digital Industries Software, zu dem Mendix gehört, stellt seiner Tochter umfangreiche Ressourcen zur Verfügung. Die globale Präsenz von Siemens erleichtert und beschleunigt den Eintritt von Mendix in neue Märkte und unterstützt dabei insbesondere die aktuelle Expansion in den asiatisch-pazifischen Raum. Die Infrastruktur, Kontakte und Kunden von Siemens in der Region ebnen Mendix den Weg.
Mendix ist nicht nur eng mit MindSphere, der führenden IoT-as-a-Service-Lösung von Siemens, integriert, sondern auch ein integraler Bestandteil des Siemens Xcelerator Software- und Services-Portfolios. Als Fundament der Cloud-Strategie von Siemens wurde Mendix zur führenden Low-Code-Plattform für die industriellen Fertigungs- und Prozessindustrien.
„In Zukunft werden wir die Position von Siemens als führendes Unternehmen für Industriesoftware weiter nutzen, um industriellen Unternehmen die Leistungsfähigkeit von Low-Code näher zu bringen”, so Roos weiter. „Siemens wird auch dazu beitragen, unser Wachstum in nicht-industriellen Segmenten wie Banken, Versicherungen und professionelle Dienstleistungen zu beschleunigen. Die Expertise und die Ressourcen von Siemens sind für Mendix extrem wertvoll und jeder unserer Kunden profitiert davon, unabhängig von der jeweiligen Branche.“
Ausblick: All-in-One Entwicklungsplattform und Marketplace
Mit den aktuellen Plattform-Updates ist Mendix nun die branchenweit erste „All-in-One“ Low-Code-Plattform, die damit die Anzahl der Bereiche, die von dem Fokus auf Abstraktion und Automatisierung von Mendix profitieren, noch einmal ausgebaut hat. Mithilfe neuer und erweiterter Funktionen können Anwender über Mendix Data Hub einfach auf Daten aus dem gesamten Unternehmen zugreifen, erweiterte KI-Tools zur Verbesserung der Anwendungsqualität nutzen, schneller Automatisierungsanwendungen entwickeln und Multiexperience-Lösungen erstellen, die nahtlos über ein breites Spektrum von Geräten und Touchpoints laufen – und das alles auf einer flexiblen, Cloud-basierten Architektur.
Diese Neuerungen haben in diesem Jahr für breite Anerkennung gesorgt. Von den Analysten von Gartner wurde Mendix zum zweiten Mal in Folge als „Leader“ im „Magic Quadrant for Enterprise Low-Code Application Platforms“ ausgezeichnet. Auch im „Magic Quadrant for Multiexperience Development Platforms“ wurde Mendix von den Gartner-Analysten als „Leader“ ausgezeichnet – ebenfalls bereits zum zweiten Mal in Folge.
Das Unternehmen hat erkannt, dass ein enormer Bedarf an schneller Digitalisierung in Branchen wie Finanzdienstleistungen und Versicherungen sowie an branchenübergreifend relevanter Funktionalität wie beispielsweise im Außendienst besteht. Hierzu entwickelt Mendix modulare Low-Code-Branchenlösungen, die eine hohe Funktionalität bieten, sich nahtlos in die Kernsysteme integrieren und leicht an die individuellen Unternehmensbedürfnisse anpassen lassen. Diese Lösungen werden auf dem neuen Mendix Marketplace angeboten.
Über den Mendix Marketplace sollen Entwickler und Anwendungen auf allen Ebenen mit Ressourcen für das Low-Code-Ökosystem versorgt werden, wie ein Apple App Store für Low-Code-Unternehmenssoftware. Entwicklern stehen Softwarebausteine, Vorlagen, Funktionspakete und vollständig ausgearbeitete Lösungen von Mitgliedern der Mendix Community, Partnern, ISVs und von Mendix selbst zur Verfügung, die es ihnen ermöglichen, ihre Arbeit zu monetarisieren und die Ressourcen zu finden und zu erwerben, die sie benötigen, um ihre innovative App-Idee in die Tat umzusetzen.
„Mit so viel Wind in den Segeln – unseren erweiterten All-in-One Plattformfähigkeiten, dem wachsenden, hochqualifizierten und enthusiastischen Team, unseren Synergien mit Siemens, dem Marketplace-Ökosystem, einem phänomenalen Partnernetzwerk und neuen Vorstößen in den asiatisch-pazifischen Raum – sind wir gut positioniert, um unseren starken Wachstumskurs beizubehalten“, so Roos.
Der Kauf von Mendix war nicht nur aus strategischer Sicht eine gute Idee von Siemens, wie die Unternehmenszahlen zeigen. Das Unternehmen ist nicht nur Technologielieferant und Portfolioergänzung, sondern verdient auch richtig Geld. Und wenn es gelingt, Mendix auch in Märkten außerhalb des angestammten Technikbereichs zu etablieren, wird die Erfolgsgeschichte so schnell nicht abreißen. Alles richtig gemacht in diesem Fall.