3D-Druckmaterial ist – je nach Kunststoffsorte – empfindlich gegen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen. Deshalb ist es für perfekte Ergebnisse und zuverlässige Drucke ratsam, die Materialspulen abgeschlossen oder noch besser klimatisiert zu lagern. Der spanische Hersteller BCN3D hat für seine Epsilon-Serie, die ich hier vorgestellt habe, das Smart Cabinet entwickelt, das nicht nur ein Unterschrank für den Drucker ist, sondern Materiallager mit Klimatisierung und USV.
Die Klimatisierung des BCN3D Smart Cabinet basiert auf einer intelligenten Trocknungstechnologie, die dafür sorgt, dass die Filamente ständig auf einem optimalen Feuchtigkeitsniveau gehalten werden. Dies garantiert beste Ergebnisse bei jedem Druckauftrag und schützt vor Druckausfällen und Düsenverstopfungen. Eine ebenfalls integrierte unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) schützt den Druckauftrag zu jeder Zeit, so dass das Risiko, einen Druckauftrag aufgrund von Stromausfällen zu verlieren, ausgeschlossen ist.
Der BCN3D Smart Cabinet enthält ein Absorptionstrocknungsaggregat, das so gesteuert ist, dass sich Trocknungs- und Regenerationszyklen abwechseln. Das Gerät regelt die relative Luftfeuchtigkeit im Inneren des hermetischen Behälters mit Hilfe eines Aluminiumoxid-Trockenmittelgranulats.
Durch Isolierung des Absorptionsmaterials von der Heizkammer und Erhöhung der Temperatur wird die absorbierte Feuchtigkeit außerhalb der Kammer abgegeben und das Material regeneriert. Nach dem Spülen ist das Trockenmittel bereit, weitere Feuchtigkeit aufzunehmen. Durch den luftdichten Behälter und die zyklische Innenbelüftung über Lüfter, Wärme und Ventile ist kein Eingreifen des Benutzers erforderlich. Dieser Prozess hält das Filament effektiv trocken und in optimalem Zustand für den Gebrauch, und bedeutet, dass das Trockenmittel nie gewechselt werden muss.
„Das Smart Cabinet lenkt die Aufmerksamkeit auf die wichtige Tatsache, dass es zur Erzielung feiner, wiederholbarer Teile entscheidend ist, den gesamten Druckprozess zu kontrollieren“, erklärt Eric Pallarés, CTO von BCN3D. „Dazu gehört, dass die Materialien in optimalem Zustand sind. Alle Materialien sind bis zu einem gewissen Grad feuchtigkeitsempfindlich, aber einige Materialien, wie PA, TPU oder BVOH, sind besonders von Feuchtigkeit betroffen. Zum Beispiel kann eine PA-Spule an einem feuchten Tag innerhalb weniger Stunden die Wassermenge aufnehmen, die zu Druckproblemen führt. Wenn Kunden Probleme beim Drucken von PA haben, liegt das oft nicht am Drucker oder den Druckparametern, sondern an der Degradation der Materialien. Um also das Potenzial von AM mit technischen Materialien jenseits von PLA wirklich zu erschließen, ist eine Lösung wie das Smart Cabinet zwingend erforderlich.“
„Außerdem wachsen mit dem Volumen der 3D-Drucker auch die Druckzeiten“, so Pallarés weiter. „So bietet das Smart Cabinet in Industrie- oder Laborumgebungen, in denen Stromausfälle oder Mikroausfälle recht häufig vorkommen, einen lebensrettenden Schutz, um Abfall zu reduzieren und die Effizienz zu verbessern. Folglich wird jeder Kunde, der auf beide technischen Materialien abzielt, von diesem neuen Produkt profitieren. Es ist erwähnenswert, dass sich zum Beispiel bei PA-Filament einige mechanische Eigenschaften durch den Einsatz des Smart Cabinet um 20 % verbessern.“
Das Material wird auf der Rückseite des Smart Cabinet nach oben in den Drucker feführt und bleibt so komplett geschützt. Zudem lässt sich bei langen Druckaufträgen schnell eine weitere Sopule aus der herausziehbaren Schublade anschließen. Im darunterliegenden Schrankfach finden weitere Materialspulen und die gläsernen Bauplatten ihren Platz. Das Smart Cabinet ist sofort verfügbar.