Nicht nur die allermeisten Menschen lechzen nach Normalität nach einem ewig scheinenden Lockdown, sondern auch die wirtschaftlich Betroffenen, beispielsweise die Messebranche. Und so wurden allerorten hybride Messeangebote entwickelt, wie ich beispielsweise Ende März von der Rapid.Tech berichtet habe. Leider geht alles nicht so schnell wie man es sich wünscht und auch bei fallenden Inzidenzen in Deutschland sind wir noch lange nicht in einer Situation, in der unbeschwertes Besuchen einer Messe – vielleicht sogar aus dem Ausland – möglich sind. Und wenn Dinge möglich sind, heißt das noch lange nicht, dass man mit gutem Gefühl reisen kann. Und so wirft die Messe Erfurt ihr Konzept über den Haufen und veranstaltet den Rapid.Tech 3D-Fachkongress am 22./23. Juni 2021 nun doch rein virtuell.
Diese Entscheidung hat die Messe Erfurt in Abstimmung mit dem Fachbeirat getroffen. Bisher war ein hybrides Format für diese älteste deutsche Kongressmesse im Bereich Additive Manufacturing (AM) geplant. „Die Pandemie-Situation erlaubt nach wie vor keine gesicherte Vorbereitung und Durchführung einer Live-Veranstaltung in diesem Sommer. Deshalb geben wir den ‚AM-Zukunftsmachern‘ am 22. und 23. Juni eine digitale Bühne und führen Anwender und Anbieter virtuell zusammen. Die Gäste des Online-Events können sich auf ein attraktives, anwenderbezogenes Fachprogramm freuen, das AM-Lösungen unter dem Leitgedanken Nachhaltigkeit in neun branchen- bzw. technologiespezifischen Foren präsentiert. Außerdem bieten wir eine virtuelle Expo und Networking Area an“, erläutern Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Erfurt GmbH, sowie die Fachbeiratsvorsitzenden Michael Eichmann von Stratasys und Prof. Dr. Gerd Witt von der Universität Duisburg-Essen.
Im Kongress-Livestream werden Anwender und Anbieter additiver Technologien best-practice-Beispiele sowie neueste Entwicklungen aus den Bereichen Automobil & Mobilität, Medizin- & Orthopädietechnik, Luftfahrt, Software/Prozesse/Konstruktion sowie Werkzeug-, Modell- & Formenbau vorstellen. Außerdem bietet das erstmals auf dem Programm stehende Forum „Neues aus AM“ einen Blick in die Zukunft der additiven Fertigung und präsentiert Verfahren sowie Werkstoffe, die über den Stand der aktuell genutzten Technik hinausreichen, aber bereits eine hohe Anwendungsreife besitzen. Parallel dazu gibt es ein „Rapid.Tech Spezial“: Im Mittelpunkt des zweiten Stranges stehen Innovationen aus Forschung und Entwicklung, die in den Foren AM Wissenschaft, AM in Bauwesen & Architektur sowie Fraunhofer Kompetenzfeld Additive Fertigung thematisiert werden.
Traditionell eröffnet wird jeder Kongresstag mit einem Keynote-Vortrag, neu ist darüber hinaus ein weiteres Schlüsselreferat zum Abschluss der Veranstaltung. Am 22. Juni 2021 informieren Ralf Anderhofstadt und Janis Kretz von Daimler Buses, wie die additive Fertigung bereits in die Bus-Produktion integriert ist. Weshalb der industrielle 3D-Druck für das klimaneutrale Flugzeug der Zukunft unabdingbar ist, erläutert Volker Thum, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. zu Beginn des zweiten Kongresstages. Eine spezielle Luftfahrtanwendung steht im Mittelpunkt des Abschlussvortrags am Nachmittag des 23. Juni. Alexander Altmann von Liebherr-Aerospace Lindenberg wird über die Integration der AM-Technologie in die Produktion des Flügelenden-Klappantriebssystems der Boing 777X anhand eines Hydraulikaktuators berichten. niDas Tagungsprogramm ist hier abrufbar.
Neben dem Kongress aus dem Rapid.Tech Live-TV-Studio können sich Aussteller in einer virtuellen Expo präsentieren und mit den Veranstaltungsteilnehmern und Referenten in den direkten Austausch treten. Angebote für Aussteller gibt es hier.