Ich hatte bis vor Kurzem einen 3D-Drucker Epsilon W50 von BCN3D zum Testen hier, die Beiträge finden sich hier und hier. Nun macht das spanische Unhternehmen mit einem echten Paukenschlag auf sich abufmerksam: BCN3D kauft AstroPrint. Der Entwickler von 3D-Drucksoftware ist für seine ausgefeilten Cloud-Lösungen bekannt, mit denen Benutzer Drucker einfach und effizient verwalten können. Beide Unternehmen haben im vergangenen April eine Übernahmevereinbarung getroffen und die Transaktion im Juli abgeschlossen. Diese Investition bietet BCN3D die Möglichkeit, nicht nur eine neue Cloud-Plattform zu veröffentlichen, sondern auch ein erfahrenes Software-Team zu haben, das sich der zukünftigen Entwicklung der 3D-Drucklösungen von BCN3D widmet.
AstroPrint wurde 2013 in San Diego, Kalifornien (US), gegründet und ist eine der etabliertesten Cloud-Software-Plattformen mit mehr als 200.000 registrierten Nutzern in 130 verschiedenen Ländern, von denen 60 Prozent in den USA ansässig sind, und mit durchschnittlich 2.000 gleichzeitig angeschlossenen Druckern. BCN3D wird AstroPrint als eigenständige Plattform beibehalten und weiterhin neue Funktionalitäten für seine Nutzer entwickeln.
AstroPrint ist ein standardisiertes Betriebssystem und Entwickler-Ökosystem für 3D-Drucker. AstroPrint wird oft als „das Microsoft der 3D-Druckindustrie“ bezeichnet und hat sich zum Ziel gesetzt, die Standardplattform für die Steuerung und Verteilung von Inhalten für 3D-Drucker zu werden. Das Unternehmen wurde ursprünglich von Techstars gefördert und zählt Stanley Ventures, Mundi Ventures und 500 Startups zu seinen Investoren.
Nach dieser ersten Akquisition wird BCN3D weiterhin anorganische Wachstumsmöglichkeiten erkunden, um seine langfristige Vision zu verwirklichen, hochwertige Lösungen anzubieten, die es Innovatoren ermöglichen, die Zukunft zu gestalten. Die Integration der AstroPrint-Technologie in die BCN3D-Cloud wird zweifellos Vorteile sowohl für die Kunden als auch für die Entwicklung der Industrie 4.0 in naher Zukunft und darüber hinaus bringen. BCN3D wird das gesamte Software-Engineering-Team von AstroPrint für zukünftige Entwicklungen nutzen, um brandneue Produkte zu schaffen, die es in der 3D-Druckindustrie noch nie gegeben hat. Die Fusion der beiden Software-Teams wird von Astroprint-Mitbegründer und -CTO Daniel Arroyo geleitet, der nun auch die Rolle des Chief Software Officers von BCN3D übernehmen wird.
Xavier Martínez Faneca, CEO von BCN3D, sagt: „Wir sehen dies als ein neues Kapitel in unserem Bestreben, unseren Kunden die absolut bestmögliche Lösung sowohl für Hardware als auch für Software zu bieten. Wir sind uns sicher, dass die Übernahme eines Unternehmens mit einer derartigen Expertise in diesem Bereich dazu dienen wird, das Profil von BCN3D im Bereich des Drucks zu stärken, und dass die Zusammenführung unserer Teams zweifellos zahlreiche Vorteile mit sich bringen wird.“
„Unsere Zusammenarbeit mit BCN3D bringt uns die Herausforderung und das Vergnügen, noch fortschrittlichere Lösungen für BCN3D-Kunden zu entwickeln”, lässt sich Daniel Arroyo zitieren. Wir freuen uns sehr darauf, unsere Software mit der Hardware von BCN3D zu kombinieren, um durch tiefgreifende Hardware- und Software-Integrationen und Innovationen einen enormen Mehrwert zu schaffen.”
Mich freut diese Akquisition sehr, denn damit lässt sich mein großer Kritikpunkt an den BCN3D-Geräten beheben: Je größer der Bauraum, desto länger die Druckzeiten. Je länger die Druckzeiten, desto höher die Chance, dass etwas schiefgeht – deshalb braucht meiner Meinung nach ein solcher Drucker wie der W50 ausgefeilte Überwachungsfunktionen, eine Webcam und weitere Möglichkeiten, aus der Ferne zu überwachen und zu reagieren, wenn ein Druck nicht funktioniert. All das kann AstroPrint. Ebenso integriert ist die Überwachung ganzer Druckerfarmen, was dem Einsatzgebiet der BCN3D-Geräte ebenfalls entgegenkommt. Chapeau also zu einer cleveren Ergänzung des Portfolios.