Als eine der ersten größeren Veranstaltungen nach dem Winterlockdown startete Inneo am 11. Mai 2022 mit seinem Fachtag Digitalisierung in eine hoffentlich endgültige Rückkehr zu Vor-Ort-Veranstaltungen. Aufgrund der Unsicherheit und der langen Vorlaufzeit bei der Organisation wurde die Veranstaltung zum einen im Stuttgarter Kongresszentrum ICS, zum anderen online veranstaltet. 250 Interessenten fanden den Weg nach Stuttgart, weitere 600 bis 800 Teilnehmer sahen sich die Vorträge auf dem Bildschirm an. Und die Teilnahme lohnte sich: Inneo präsentierte viel Information und Praxisberichte rund um seine Produktpalette – von CAD bis ins Metaverse.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Inneo-Geschäftsführer Helmut Haas, der betonte, dass Inneo inzwischen weit mehr ist als Engineering-Softwarehaus mit inzwischen über 320 Mitarbeitern und 80 Mio. Euro Umsatz, 12 Standorten und mehr als 6.000 Kunden. Er zitierte George F. Westermann vom MIT: „Richtige digitale Transformation verwandelt eine Raupe in einen Schmetterling.“ – enorme Vielschichtigkeit, enorme Chancen, enorme Veränderungen bringe sie auf jeden Fall mit.
Haas hob die über 80 Partnerschaften von Inneo mit Lösungsanbietern hervor, darunter zu PTC, Ansys, Microsoft, HP und NetApp, die auf der Konferenz auch mit Ständen vertreten waren. „Unser Selbstverständnis ist: Erfolgreiche digitale Transformation für den Mittelstand.“ Digitalisierung ist nie Selbstzweck, sondern Grundlage des Geschäftserfolgs. Inneo bietet heute ein komplettes Portfolio von Engineering und Fertigung über Marketing & Vertrieb und Management bis hin zu Service sowie IT & Infrastruktur.
Dr. Albrecht Gill, Director, EMEA Channel Strategy and Programs, bedankte sich in seiner Keynote, dass die Partnerschaft mit Inneo so schnell so eng wurde, Inneo ist in wenigen Jahren in die höchste Partnerstufe bei Ansys aufgestiegen. Inneo habe die Simulation hervorragend in das Produktportfolio eingebunden. Eine weit längere Partnerschaft verbindet Inneo mit PTC, vertreten durch Stuart Heavyside. Digitale Transformation hat in seiner Sicht vier typische Merkmale: Sie ist Top-Down getrieben aus der Geschäftsführung, multithematisch, ergreift alle Abteilungen und hat große Auswirkungen.
Treiber sind der globale Facharbeitermangel mit zehn Mio. freien Stellen weltweit, die Risiko- und Kostendruck durch die wankenden Lieferketten, steigenden Materialpreise und Materialknappheit sowie die Digitale Disruption durch neue Marktspieler. Standard & Poors hat berechnet, dass die Hälfte der aktuellen Top 500-Spieler in zehn Jahren durch andere Unternehmen ersetzt sind. Covid beschleunigte diese Entwicklung, 70 Prozent der Firmen verstärkten laut einer IDC-Studie 2021 ihre Digitalisierungsbemühungen. Von diesen wiederum finden sich 30 Prozent im Bereich Manufacturing – mit einem Investitionsvolumen von 435 Milliarden Dollar. Digitalisierungsinitiativen über Abteilungen hinweg bringen Verbesserungen von 30 bis 40 Prozent – es lohnt sich also. PTC bietet – gemeinsam mit Inneo – die passenden Werkzeuge dazu.
Die Reihe der Keynotes wurde abgeschlossen vom Vortrag von Anna Kopp, CIO bei Microsoft. Sie sprach über die Veränderung der Arbeitswelt – von Vor-Ort-Arbeitsplätzen über Vertrauensarbeitszeit und -ort bis zum Homeoffice. Microsoft entwickelt inzwischen Software gemeinsam mit dem deutschen Betriebsrat, um spätere Einsprüche der Arbeitnehmervertreter zu vermeiden. Mit dem Umzug des Hauptquartiers von Unterschleißheim nach München wurde eine neue Arbeitsplatzkultur eingeführt. Trotz Vertrauensarbeit waren im Schnitt 60 Prozent der Mitarbeiter im Büro, nach Covid dreht sich dieses Verhältnis um. Das Büro wird vom Arbeitsplatz zum Treffpunkt und die Software muss dies widerspiegeln – beispielsweise durch einen doppelten „Teilnehmen“-Button für Meetings: „Teilnehmen vor Ort“ oder „Teilnehmen online“ oder durch hybride Konferenzräume, in denen Personen vor Ort und online sich gemeinsam treffen können.
Aus den vielen fachspezifischen Vorträgen ragte der von David Prinz, Leiter Entwicklung Digital Reality und Benjamin Horn, Vertriebsleiter Digital Reality bei Inneo, heraus: „Nächster Halt: Metaverse“. Die beiden zeigten, wie die Vision einer künstlichen Welt in unsere Zeit passt und dass nicht nur Facebook, sondern auch Microsoft und andere an solchen Welten arbeiten, die jeweils anders ausgerichtet sind – Facebook betont das Spielerische, Microsoft schafft Arbeitsumgebungen. Dass dies nicht kompletter Unsinn ist zeigt eine interessante Zahl. Second Life, das 2003 vorgestellt wurde, einen gigantischen Hype erzeugte und dann aus der Wahrnehmung verschwand, ist nicht nur bis heute in Betrieb, sondern hat nach wie vor 600.000 aktive Nutzer.
Meine Quintessenz des Tages: Ob im Metaverse, im virtuellen Team-Meetingraum oder vor Ort – egal, wo wir in Zukunft arbeiten: Inneo hat Lösungen parat, die sich bewährt haben und pragmatische Lösungen ermöglichen, wie sie der deutsche Mittelstand braucht. Und wer jetzt Lust bekommen hat, endlich mal wieder eine Veranstaltung zu besuchen: Am 29. Juni 2022 veranstaltet Inneo in der FILharmonie Filderstadt seine jährliche Keyshot World. Ich werde diesmal sicher vor Ort sein.