Die Idee des Metaversums wurde im letzten Jahr durch die Ankündigung von Mark Zuckerberg öffentlich bekannt, der perspektivisch das heutige Facebook in einem Metaversum aufgehen lassen möchte. Ein Metaversum ist ein digitaler Raum, in dem sich virtuelle und physikalische Realität verbinden. Menschen können sich in Form von Avataren im Metaversum bewegen, miteinander interagieren, Dinge erschaffen und kaufen.
Doch Zuckerberg ist bei weitem nicht allein mit seiner Idee und nicht der erste, der ein Metaversum plant. Schon 2003 ging mit Second Life ein Metaversum online – das übrigens noch heute besteht und von 600.000 Nutzern aktiv genutzt wird, wie ein Vortrag auf der Fachkonferenz Digitalisierung von Inneo eindrucksvoll zeigte. Die Zukunft wird uns viele Metaversen bescheren, private, in denen man sich die Zeit vertreibt, ebenso wie „ernsthafte“ Welten, in denen man arbeitet. Siemens und Nvidia bündeln nun ihre Kräfte, um ein solches industrielles Metaversum erschaffen.
Dazu erweitern Siemens und Nvidia ihre bestehende Partnerschaft. Als ersten Schritt in dieser Zusammenarbeit planen die Unternehmen, Siemens Xcelerator, die offene digitale Geschäftsplattform, und Nvidia Omniverse, eine Plattform für 3D-Design und Zusammenarbeit, miteinander zu verbinden. Damit entsteht ein industrielles Metaversum mit physikbasierten digitalen Modellen von Siemens und Echtzeit-KI von Nvidia, in dem Unternehmen schneller und sicherer Entscheidungen treffen können.
Die Aufnahme von Omniverse in das offene Partner-Ökosystem von Siemens Xcelerator wird den Einsatz digitaler Zwillinge beschleunigen, die über den gesamten Produktions- und Produktlebenszyklus hinweg Produktivitäts- und Prozessverbesserungen bringen können. Unternehmen aller Größenordnungen werden in der Lage sein, digitale Zwillinge mit Echtzeit-Leistungsdaten einzusetzen, innovative industrielle IoT-Lösungen zu entwickeln, verwertbare Erkenntnisse aus Analysen am Rande oder in der Cloud zu nutzen und die technischen Herausforderungen von morgen anzugehen, indem sie visuell reichhaltige, immersive Simulationen leichter zugänglich machen.
„Fotorealistische, physikbasierte digitale Zwillinge, die in das industrielle Metaversum eingebettet sind, bieten ein enormes Potenzial, unsere Wirtschaft und Industrie zu verändern, indem sie eine virtuelle Welt schaffen, in der Menschen interagieren und zusammenarbeiten können, um reale Probleme zu lösen. Durch diese Partnerschaft wird das industrielle Metaversum für Unternehmen jeder Größe zur Realität“, sagte Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. „Seit mehr als einem Jahrzehnt hilft unsere digitale Zwillingstechnologie Kunden aus allen Branchen, ihre Produktivität zu steigern. Wenn Siemens Xcelerator mit Omniverse verbunden wird, ermöglichen wir ein immersives Echtzeit-Metaversum, das Hardware und Software vom Edge bis zur Cloud mit den reichhaltigen Daten aus der Software und den Lösungen von Siemens verbindet.“
„Siemens und Nvidia haben die gemeinsame Vision, dass das industrielle Metaverse die digitale Transformation vorantreiben wird. Dies ist nur der erste Schritt in unseren gemeinsamen Bemühungen, diese Vision für unsere Kunden und alle Teile der globalen Fertigungsindustrie zu verwirklichen“, sagte Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia. „Die Verbindung zu Siemens Xcelerator wird Nvidias Omniverse- und KI-Ökosystem für eine ganz neue Welt der industriellen Automatisierung öffnen, die auf Siemens‘ mechanischen, elektrischen, Software-, IoT- und Edge-Lösungen aufbaut.“
Die Partnerschaft bringt komplementäre Technologien und Ökosysteme zusammen, um das industrielle Metaverse zu realisieren. Siemens ist an den Schnittstellen zwischen realer und digitaler Welt, Informationstechnologie und Betriebstechnik positioniert. Die Siemens Xcelerator-Plattform verbindet mechanische, elektrische und Software-Domänen über die Produkt- und Produktionsprozesse hinweg und ermöglicht die Konvergenz von IT und OT. Nvidia Omniverse ist eine KI-gestützte, physikalisch simulierte und industrietaugliche Virtual-World-Engine, die zum ersten Mal digitale Zwillinge in voller Lebensgröße ermöglicht. Nvidia AI, die von mehr als 25.000 Unternehmen weltweit eingesetzt wird, ist die Intelligenzmaschine von Omniverse in der Cloud und autonomen Edge-Systemen.
Die digitalen Zwillinge von Siemens in einer KI-gesteuerten virtuellen Welt von Nvidia – das hört sich extrem interessant an. Zum einen bietet sich so die Möglichkeit, den Digital Twin in einer realistischen Umgebung zu simulieren, zu testen, zu betrachten und zu erklären. Servicetechniker können ihre Aufgaben trainieren, Interessenten die neueste Anlage in Aktion sehen und Ingenieure nach besseren Lösungen suchen.
Zum anderen lassen sich IoT-Daten extrapolieren, indem man die Daten aus einer realen Anlage auf die Vortuelle Anlage im Metaverse überträgt und dann schaut, wie sich diese Anlage in der Zukunft entwickelt – in einem Metaverse kann die Zeit ja auch schneller laufen als real.
Ich bin jedenfalls gespannt auf meinen ersten Besuch in industriellen Metaverses – ich prophezeie diesen jedenfalls eine erfolgreichere Zukunft als allein spaßgetriebenen Metaverses à la Facebook.
Bei Dassault ist man ja mit Solidworks 3dexperience komplett auf der Müllhalde gelandet. Nach 10 Jahren komplett verrannt und perspektivlos. Und Solidworks Desktop möchte man schnellstmöglich loswerden und eigentlich keine Entwicklungsarbeit mehr machen – aber nach aussen kann meine Andeutungen machen, das SW total gescheitert ist. In jedem CAD forum wird auf SW der Abgesang eingeläutet. Nur 2% der Firmen wollen CAD in die Cloud holen, also was dann? Bin gespannt wie die nächsten 10 Jahre werden. Denke Siemens und Autodesk sind VIEL besser aufgestellt.