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Dassault Systèmes: In die digitale Fertigung mit dem Manufacturing Industries Trend Guide

Man kann es kaum noch hören – überall Wendepunkte, Zeitenwenden, Disruptionen. Alles wird anders, auch in der Industrie. Dabei ist es tatsächlich so, dass sich einfach der Fortschritt nicht mehr nur „normal“ beschleunigt, sondern „digitale Geschwindigkeit“ erreicht, also die unglaubliche Fortschrittsrate, die im Computerbereich schon immer gang und gäbe war. Man stelle sich einmal Moore’s Law auf die industrielle angewandt vor: Alle zwei Jahre eine Verdopplung der Leistungsdichte!  Der Manufacturing Industries Trends Guide von Dassault Systèmes schlüsselt die wichtigsten Trends der Fertigungsindustrie bis 2030 auf und zeigt, wie sich Unternehmen zukunftsfähig aufstellen können.

Digitale Fertigung
Der Manufacturing Trends Guide von Dassault Systèmes zeigt, wie sich die Fertigungsindustrie zukunftsfähig aufstellen kann (Bild: Dassault Systèmes/ iStock, Gorodenkoff)

Die Fertigungsindustrie befindet sich an einem Wendepunkt: Anhaltende geopolitische Spannungen, drängende Umweltfragen und steigende Erwartungen von Kunden sowie staatlichen Institutionen stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bieten intelligente Fabriken und neue Fertigungstechnologien eine Vielzahl an Möglichkeiten, um bestehende Prozesse zu überdenken und sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Genau diese Fähigkeit ist entscheidend, um und Wachstum im nächsten Jahrzehnt voranzutreiben – so lautet die Schlussfolgerung des DS-Guide.

Einige der wichtigsten Trends für die Fertigungsbranche:

  • Fokus auf Nachhaltigkeit: Die globalen Herausforderungen hinsichtlich Klimawandel, endlichen Ressourcen und Umweltverschmutzung machen es erforderlich, das lineare System von Produktion und Verbrauch zu überdenken. Stattdessen sollten Geschäftsmodelle etabliert werden, bei denen Ressourcen im Umlauf bleiben und Abfälle minimiert werden. Der Aufbau einer verbessert die Art und Weise des Konsums, der Produktion und des Verbrauchs grundlegend. Nach Angaben des World Resources Institute ließen sich durch die effektive Umsetzung von Kreislaufwirtschaftspraktiken 3,7 Milliarden Tonnen der jährlichen Kohlenstoffemissionen bis zum Jahr 2050 einsparen.
  • Transformation von Geschäftsmodellen: Unternehmen profitieren von planbaren Prozessen und Routinen. Doch die Realität sieht meist anders aus und lässt sich eher mit dem Akronym VUCA (Volatilität, Unvorhersehbarkeit, Komplexität und Ambiguität) beschreiben. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Fragilität bestehender Geschäftsmodelle so deutlich gemacht wie nie zuvor. Darüber hinaus beschleunigen die fortschreitende und die interdisziplinäre Vernetzung das Tempo des Wandels und zeigen neue Wege der Arbeit, Kommunikation und Zusammenarbeit auf. Diese Entwicklungen ermöglichen mit Fokus auf Everything-as-a-Service, schnelle digitale Produktentwicklung und datengestützte Fertigung. Der technologische Wandel führt zu einer grundlegenden Umwälzung der gesamten Unternehmensinfrastruktur und ihren Prozessen – vergleichbar mit der industriellen Revolution.
  • Bewusstsein für Risiken in der Lieferkette: Unter den aktuell unsicheren und sich stetig wandelnden Bedingungen ist es wichtiger denn je, dass Lieferketten widerstandsfähig, flexibel und transparent sind. Folglich verschiebt sich der Fokus bei vielen Unternehmen auf eine regionalere Produktion, um die Abhängigkeit von externen Lieferanten zu verringern und Handelswege zu verkürzen. Der wichtigste Faktor beim Aufbau einer resilienten Lieferkette ist Transparenz. Auf diese Weise lassen sich potenzielle Störungen schnell erkennen und adressieren. In den nächsten fünf Jahren wird der Schwerpunkt darauf liegen, bestehende Lieferketten zu optimieren und Beschaffungsansätze neu zu bewerten. Jenseits dieses Zeitraums sollte das gesamte Ökosystem noch einmal überdacht werden, da innovative Technologien neue Materialien und alternative Lieferanten erfordern.
  • Die Datenrevolution: Zwischen 2020 und 2025 wird das weltweite Datenaufkommen voraussichtlich auf mehr als 180 Zettabyte ansteigen. Daten unterstützen Hersteller maßgeblich dabei, Abläufe zu verwalten und zu verbessern. Sie ermöglichen immer modernere Fertigungstechniken sowie eine kontinuierliche Überwachung und Fernwartung von Maschinen. Darüber hinaus werden Daten für die Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele in den nächsten dreißig Jahren entscheidend sein. Die Datenverarbeitung verändert sogar die Beziehung zwischen Konsumenten und Produkt, da kontinuierliche Aktualisierung und Verbesserung möglich werden. Für die erfolgreiche Nutzung der Daten gilt es jedoch noch einige Herausforderungen zu bewältigen: In der Industrie liegen Informationen oft isoliert voneinander und in vielen verschiedenen Formaten vor. Um die Daten effektiv zu nutzen, müssen sie daher zunächst zusammengetragen und standardisiert werden. Mehr noch: Wenn Unternehmen Daten für alle Beteiligten leichter zugänglich machen, lassen sich weitaus mehr Erkenntnisse daraus gewinnen. Dadurch wird die abteilungsübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit auf ein neues Level gehoben.

Für Unternehmen bietet der Plattformansatz Antworten auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Eine robuste „Single Source of Truth“ gewährt allen Beteiligten Zugriff auf eine einheitliche Datenbasis und ermöglicht eine vernetzte, intelligente Fertigung. Durch den Einsatz der Plattform wird die Effizienz der Lieferkette verbessert und eine schnelle Anpassung an das Tagesgeschäft ermöglicht. Dies ist insbesondere bei sich ändernden Kundenanforderungen ein Vorteil.

Das Ergebnis sind optimierte Abläufe und eine flexible Lieferung von Produkten, die stets auf die Kundenwünsche abgestimmt sind. Abteilungen können an verschiedenen Projekten zusammenarbeiten und ihre jeweiligen Erfahrungen in den Prozess einbringen. Die vereinfachte Zusammenarbeit erleichtert die Teambildung, fördert Innovationen und Kreativität und ermöglicht es den Mitarbeitenden, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu entfalten.

Die Geschwindigkeit des digitalen Fortschritts in allen Prozessen der Fertigung nutzen – das ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Diese Herausforderung zu nutzen, erfordert neues Denken – eben in digitalen beziehungsweise Software-Prozessen. Statt starren „das haben wir schon immer so gemacht“-Denkens ist Offenheit und Flexibilität gefragt.

Gerade diese beiden Eigenschaften fehlen uns aktuell in Deutschland sehr. Es ist Zeit für ein neues Mindset, das die Herausforderungen nicht als Problem sieht, sondern Gegebenes annimmt und Veränderbares gestaltet.

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