Schon als Siemens 2007 die UGS Corporation mit ihren Produkten NX, Teamcenter und Solid Edge (unter anderem) übernahm, war klar, dass die Portfolios beider Unternehmen gut zusammenpassen: Die Maschine wird mit NX oder Solid Edge entwickelt, mit Teamcenter verwaltet, mit TIA programmiert und mit Simatic gesteuert. Seit einiger Zeit wandert nun der UGS-Teil des Portfolios unter dem Namen Xcelerator (auch) in die Cloud – und da ist es nur sinnvoll, auch eine virtuelle Simatic zu haben. Genau diese hat Siemens nun in Form der Simatic S7-1500V auf der Hannover Messe vorgestellt.
Zukünftig gehören damit sowohl Hardware-Steuerungen als auch die virtuelle PLC zum Angebot. Die neue Simatic S7-1500V ist Teil von Industrial Operations X. Dabei handelt es sich um ein stetig wachsendes, interoperables Portfolio, zugeschnitten auf Produktionsengineering, -ausführung, und -optimierung, mit dem Siemens sein Portfoliospektrum auf Siemens Xcelerator erweitert. Mit Industrial Operations X bringt Siemens konsequent IT- und Software-Fähigkeiten in die Automatisierung und beschleunigt so den Schritt von einer automatisierten hin zu einer hochanpassungsfähigen Produktion.
Die erste virtuelle Steuerung von Siemens basiert auf den Funktionalitäten einer S7-1500 Hardware-PLC und wird über Industrial Edge angeboten. Anwender können die Funktionalitäten der S7-1500 Hardware jetzt auch in der digitalen Welt nutzen. Die virtuelle PLC ist hardwareunabhängig, das bedeutet, es ist keine spezifische Hardware notwendig. Über das Industrial Edge Management lässt sich die virtuelle Steuerung ebenso wie andere Anwendungen zentral managen und flexibel an die Bedürfnisse der Kunden anpassen.
Einzelne Dienste lassen sich nach Bedarf dazubuchen und nutzen. Somit können Kosten optimiert werden. Diese Art der datenzentrierten und softwarebasierten Automatisierung ermöglicht es dem Anwender, flexibler zu reagieren. „Wenn Servicefachleute gerade nicht in der Fabrik sind, so bekommen sie zum Beispiel eine Diagnosemeldung, dass die Steuerung in Stopp gegangen ist. Über das Industrial Edge Management System haben sie die Möglichkeit, auf die virtuelle Steuerung aus der Ferne zuzugreifen. Damit können sie die Anlage wieder zum Laufen bringen und sind durchweg handlungsfähig“, erklärt Efrossini Tsouchnika, Vice President Control bei Siemens.
PLC-Projekte lassen sich mit der virtuellen Steuerung leichter skalieren und durch offene Datenschnittstellen einfach in andere IT-Angebote integrieren. Die Simatic S7-1500V ist voll kompatibel mit dem TIA-Portfolio. Das ermöglicht es den Kunden, bereits im TIA Portal bestehende Projekte und Daten wiederzuverwenden und so ihre Investitionen zu reduzieren.
Mit der Simatic S7-1500V können Operational Technology (OT)-orientierte Anwender weiterhin die ihnen vertrauten Strukturen nutzen und gleichzeitig von den Vorteilen einer IT-orientierten Umgebung profitieren. Aber auch IT-gewohnte Anwender können mit der digitalen Steuerung in einem ihnen vertrauten Umfeld agieren. Auf diese Weise wird die Zusammenarbeit zwischen Automatisierungsingenieuren aus der OT-Welt und Software-Anwendern aus der IT-Welt vereinfacht und die Verschmelzung beider Bereiche weiter vorangetrieben.