Schon Anfang 2022 berichtete ich hier über Replique und lernte auf der Formnext des gleichen Jahres die Truppe des Mannheimer Unternehmens kennen. Das Unternehmen, das eine digitale Fertigungsplattform entwickelt und betreibt, ist ein Produkt von Chemovator, dem Business-Inkubator der BASF. Nun hat sich Replique erfolgreich auf eigene Beine gestellt und gleichzeitig erfolgreich eine späte Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen, um das Geschäft weiter auszubauen. Die Finanzierungsrunde wurde von STS Ventures, einem führenden Investor im Bereich digitaler Technologien, angeführt.
Replique bietet die erste vollständig verschlüsselte 3D-Druckplattform, die Ersatzteilmanagement und Produktion von Kleinserien nachhaltiger macht. Das Team um die Mitbegründer Dr. Henrike Wonneberger und Dr. Max Siebert bietet eine industrielle 3D-Druckplattform, die es OEMs ermöglicht, Ersatzteile digital zu speichern. Diese Teile werden den Kunden über ein Netzwerk von über 80 qualifizierten und zertifizierten Produktionspartnern weltweit auf Abruf zur Verfügung gestellt.
Die Replique-Software erzeugt aus 3D-Daten Druckdaten für genau definierte Drucker, die dann auch nur für eine bestimmte Anzahl von Drucken gültig sind. Dort sind auch die Druckparameter detailliert hinterlegt, sodass die Bauteilqualität jederzeit gesichert ist. Die sichere Plattform lässt sich leicht in bestehende Systemlandschaften wie ERP-Systeme und Webshops integrieren. Dies ermöglicht es B2B-Unternehmen wie Alstom, 3D-Druck leicht in einen reibungslosen und nahtlosen Lieferkettenprozess zu integrieren. B2C-Unternehmen wie Miele und Siena Garden können ihren Kunden 3D-gedruckte Teile anbieten.
STS Ventures führt die Finanzierungsrunde als erfahrener Frühphaseninvestor an. Mit Stephan Schubert, dem ehemaligen Gründer und Geschäftsführer von Onvista, als Managing Partner von STS Ventures, gewinnt Replique zudem wertvolles unternehmerisches Know-how und bedeutende Unterstützung auf dem Weg zu einem starken, profitablen Unternehmen.
„Unter den vielen innovativen Startups in der Fertigungsindustrie hat uns Replique besonders beeindruckt. Ihre industrielle 3D-Druckplattform hat das Potenzial, die Branche zu revolutionieren“, sagt Oliver Kaul, Partner bei STS Ventures. „Wir freuen uns darauf, ihr Wachstum und ihre Expansion in Zukunft zu unterstützen, denn Replique bringt nicht nur die richtige Lösung mit, sondern auch die richtige Denkweise und ein herausragendes Team.“
Die Angel-Investoren chameleon GmbH und R3 consulting & investment GmbH runden die späte Seed-Finanzierung ab und bringen damit einen großen Erfahrungsschatz im Maschinenbau und Datengeschäft mit.
„Wir freuen uns über die erfolgreiche Ausgründung aus dem Chemovator und die Unterstützung solch bekannter Investoren, die über große Erfahrung in der Skalierung von Start-ups verfügen und die strategische Expertise mitbringen, unser Geschäft effizient international auszubauen“, sagt Dr. Henrike Wonneberger, Mitgründerin von Replique. „Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit, um unser Ziel zu erreichen, das weltweit größte digitale Warenlager für Ersatzteile auf Abruf zu werden.“
Replique ist bereits das fünfte Startup, das aus Chemovator ausgegründet wurde. Trotz der neuen Unabhängigkeit bleibt Replique eng mit BASF als Kunden sowie mit ihrer Tochtergesellschaft BASF 3D Printing Solutions als autorisiertem Materialpartner von Replique, wie auch dem gesamten BASF-Netzwerk verbunden. „Wir freuen uns, Replique auf seinem weiteren Erfolgsweg zu begleiten.“, schließt Markus Bold, Geschäftsführer von Chemovator, ab.
Max Siebert, Mitbegründer von Replique, kommentiert: „Unsere Plattform soll das Teilemanagement ins 21. Jahrhundert bringen, und unser Ansatz hat sich bereits nachweislich bewährt. Wir freuen uns darauf, diesen Erfolg mit der Unterstützung unserer Investoren und Partner weiter auszubauen.“
Replique konzentriert sich nun darauf, die eigene Reichweite zu vergrößern und neue Kunden in verschiedenen Branchen zu gewinnen. Mit dem Investment plant Replique, die Weiterentwicklung der Plattform voranzutreiben und in die Stärkung des Teams zu investieren.
Ich bin begeistert von der Replique-Lösung, weil sie eine der oft genannten Versprechungen des 3D-Drucks – Ersatzteile vor Ort drucken – so umsetzt, dass die Nachteile vermieden werden. Der Prozess ist bis zum Ende unter Kontrolle, ebenso die Daten. So wird die kommerzielle Nutzung additiver Technologien und deren Einbindung in kommerzielle Prozesse praxisgerecht ermöglicht.