Der spanische Hersteller Meltio entwickelt, fertigt und vertreibt 3D-Drucker, die Metallteile aus Schweißraupen aufbauen. Im sogenannten Wire-Laser-Metal Deposition-Verfahren wird das Material in Drahtform zugeführt und mit einem Laser aufgeschmolzen – darum spricht man auch vom Directed Energy Deposition (DED)-Druck. Mit diesem Verfahren lassen sich verschiedene Stähle, aber auch Karbide, Bronze, Gold oder Platin verarbeiten. Nun präsentiert Meltio passend zu ihrem universell in Bearbeitungszentren integrierbaren Druckkopf eine direkt einsetzbare Roboterzelle namens Meltio Robot Cell.
Die Robot Cell ist eine schlüsselfertige Lösung für die additive Fertigung von Metallteilen und besteht aus einem ABB-Roboterarm, der mit dem firmeneigenen Druckkopf ausgestattet ist, einem mehrachsigen Positionierer, der die Bauplattform trägt und einer Steuerung – alles eingebaut in eine selbsttragende Struktur. Umgeben wird die Zelle von einem lasersicheren Gehäuse. In der Steuerung arbeitet die Slicing-Software Meltio Space. Damit erhält der Kunde ein gebrauchsfertiges Produkt für den robotergestützten 3D-Metalldruck.
Robot Cell arbeitet mit einer offenen Hardware-Plattform für den Druckkopf, die an beliebige Roboterarme integriert werden kann. Dank der integrierten Überwachungs- und Sicherheitsfunktionen ist das System in der Lage, in einer industriellen Umgebung Bauteile autonom herzustellen. Mit der Robot Cell deckt Meltio die meisten Anwendungen ab, die Industrie und Integratoren beim Drucken von industriellen Metallteilen benötigen. Die Robot Cell ist als Plug & Play-System konzipiert, mit einer einzigen Stromversorgung und einer einzigen Inertgasversorgung.
Alejandro Nieto, Produktmanager bei Meltio Engine, ist begeistert von dieser Innovation: „Mit der Einführung der Robot Cell möchte Meltio allen Industriezweigen die Möglichkeit bieten, den gesamten Fertigungsprozess mit unserer 3D-Drucktechnologie in einer sicheren Umgebung zu nutzen und einfach Teile zu produzieren. Mit diesem neuen Hardwaresystem erhält der Kunde eine einsatzbereite Zelle für den robotergestützten Metall-3D-Druck, wodurch Integrationsprozess und lange Montagezeiten entfallen.“
Die Meltio Robot Cell kostet unter 300.000 Dollar ab Werk. Die Kosten der Lösung sind auch im Vergleich mitthermoplastischen und Beton-3D-Drucksystemen wettbewerbsfähig, wie sie in anderen Sektoren eingesetzt werden. Die Zelle kann auf Kundenwunsch mit anderen Robotermarken geliefert werden. Aktuell entwickelt Meltio als Zubehör unter anderem eine „Inert Bubble“, die in der Schweißindustrie eingesetzt wird, um die besten Ergebnisse beim Drucken mit stark oxidierenden Materialien wie Titan und verwandten Legierungen zu erreichen. Solche Einrichtungen werden unter anderem in Luft- und Raumfahrt eingesetzt. Das endgültige Design wird noch entwickelt, Größen, Preise und Konfigurationen werden noch festgelegt. Interessenten, die eine Zertifizierung benötigen und/oder Anforderungen an eine geringe Oxidation haben, können bei Meltio weitergehende Informationen anfordern.