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SPS 2023: Erfolgreiche Messe, Softwarebereich unterrepräsentiert

Die SPS – Smart Production Solutions fand letzte Woche vom 14.-16. November in statt. Schon als ich am ersten Tag die Messe besuchte, war der Besucherstrom auffällig hoch – und nach Angaben der Messeveranstalter hat sich dies an den weiteren Messetagen so fortgesetzt. Der CAD/PLM-Bereich war allerdings – für mich etwas enttäuschend – nur spärlich vertreten.

Als einer der wenigen Anbieter zeigte Dassault Systè sein -Portfolio.

Ständig liest und schreibt man darüber – CAD-Daten und entsprechende Softwareplattformen vereinfachen die Planung und Steuerung der Fertigung, IoT vereinigt Konstruktion und Fertigung, Simulation der Fertigungsabläufe als Basis von und -optimierung… Nach meinem Verständnis ist „mein“ Thema CAD//Simulation/PLM sozusagen das Betriebssystem der Lösungen, die ich auf einer Messe zu „Smart Production Solutions“ präsentiert bekomme. Dafür war die Beteiligung der einschlägigen Firmen sehr übersichtlich.

Siemens hatte eine komplette (kleinere) Halle gebucht und konnte sicherlich auf ein paar Arbeitsplätzen NX oder Teamcenter zeigen. Auch Dassault Systèmes war – in Person des SolidWorks-Bereichs – auf der SPS vertreten. PTC? Autodesk? Simulationsanbieter? Fehlanzeige. Aus meiner Sicht vorbildlich gelöst hatte das Thema die F. Loh-Group, die mit Rittal, Eplan und Cideon genau die Prozesskette von der Entwicklung bis in die automatisierte Fertigung zeigte. Ich habe hier schon einen Vorbericht veröffentlicht und fand das Thema sehr schön umgesetzt. Auch zeigte seine Elements-Produktpalette.

Gerade jetzt beginnen wir tatsächlich, Firmenprozesse übergreifend zu digitalisieren und damit endlich so gesamtheitlich behandeln zu können wie es schon in den 1980er Jahren unter dem Akronym CIM (Computer Integrated Manufacturing) postuliert wurde. Und nun ist das Thema für die Anbieter anscheinend so dröge geworden, dass sie kein Interesse mehr daran haben, ihr Angebot auf einer Messe zur Produktionsautomatisierung zu präsentieren. Nachdem auch die auf der Hannover Messe in diesem Jahr sehr dünn besetzt beziehungsweise nicht mehr vorhanden war, sehe ich keine Messe mehr, auf der sich der Markt für Software für die produzierende Industrie umfassend präsentiert. Das finde ich sehr schade.

Insgesamt war die SPS ein echter Erfolg (Bild: /Arturo Rivas Gonzales.

Tatsächlich spricht die Mesago in ihrer SPS-Schluss-Pressemitteilung auch über den Bereich: „Neben den klassischen Automatisierungsthemen Steuerungstechnik, Antriebstechnik und Sensorik hat der Bereich Software & IT in der Fertigung immer mehr an Bedeutung gewonnen. Damit einhergehend rücken auch die Themen Künstliche Intelligenz und IT-Security in der Automatisierungswelt weiter in den Vordergrund.“ Bevor ich als Besucher allerdings über KI und IT-Security rede, sollte ich auch die Möglichkeit haben, diejenigen Softwarelösungen zu sehen, die dann mit KI schlauer und mit IT-Security sicherer werden.

Weniger negativ sieht der Messeveranstalter Mesago seine SPS insgesamt – was ja auch richtig ist, die Messe war ein voller Erfolg im Hardwaresektor. „Vernetzte Automatisierungstechnik ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir sind stolz darauf, ein solches Ergebnis mit der diesjährigen SPS erreicht zu haben und die Zahlen sprechen für sich. Aufgrund der hohen Nachfrage an ausstellenden Unternehmen haben wir mit der Erweiterung um die beiden Messehallen 3C und 8 dieser positiven Entwicklung bereits im Vorfeld Rechnung getragen und wurden darin bestätigt“, erklärt Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS bei der Mesago Messe Frankfurt.

Auf einer Ausstellungsfläche von insgesamt 128.000 m², verteilt auf 16 Messehallen, präsentierten die 1.229 Aussteller ein breites und facettenreiches Angebot an Produkten, Lösungen und Innovationen aus dem Bereich der smarten und digitalen . Auch das Rahmenprogramm und die digitale Begleitplattform „SPS on air“ verzeichneten erneut eine sehr gute Resonanz unter den Teilnehmenden.

Die Teilnehmer konnten auf insgesamt drei Messeforen in den Hallen 3, 6 und 8 ganz individuell das eigene Fachwissen aktualisieren, neue Lösungen für den Arbeitsalltag finden und Networking auf internationaler Ebene betreiben. Die Themenvielfalt reichte von Digital Transformation/Industrie 4.0, Industrielle Kommunikation, Safety & Security, Datengesteuerte und intelligente Konzepte zur Steuerung und Visualisierung, Sensorinnovationen bis hin zu Drives und Nachhaltigkeit durch Automatisierung.

Beliebte Anlaufstellen auf der diesjährigen Messe waren auch die drei Gemeinschaftsstände: der bereits seit Jahren etablierte Treffpunkt „Automation meets IT“ sowie das „BMWK Förderareal“ und die „Start-up Area“ als Neuzugänge.

Auf dem Gemeinschaftsstand „Automation meets IT“ konnten sich Besucher zielgerichtet über Themen informieren, darunter IT-Management für die Fertigung, Cloud- und Edge-basierte Lösungen und Services, Security-Maßnahmen für die Fertigung, IoT- und KI-basierte Lösungen sowie Open Source.

Zum ersten Mal in diesem Jahr bekamen junge, innovative Unternehmen durch das Förderprogramm „Young Innovators“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Chance, auf der SPS als Aussteller mit dabei zu sein. Auch jungen Talenten wurde erstmals auf der „Start-up Area“ eine Plattform geboten, ihre Lösungen und Produkte einem internationalen Publikum zu präsentieren.

Im kommenden Jahr findet die Fachmesse vom 12. – 14.11.2024 in Nürnberg statt. Darüber hinaus erwartet die SPS-Community ab 2024 ein vielseitiges und vor allem ganzjähriges Angebot an neuen Austauschplattformen. Ob im Rahmen der digitalen Eventreihe SPS Technology Talks, dedizierter Expertennewsletter oder auf der Karriereplattform SPS CareerDrive, wo sich Anbieter und Anwender vernetzen können.

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